Marcumar Beipackzettel – Dosierung | Nebenwirkungen

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Marcumar Nebenwirkungen und Beipackzettel

 

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Wirkung und Anwendung

Wirkungsweise

Was ist Phenprocoumon?

Phenprocoumon ist ein Vitamin-K-Antagonist.

Vitamin K-Antagonisten (Phenprocoumon und Warfarin) gehören zu den „blutverdünnenden“ Mitteln (Antikoagulantien). Vitamin K-Antagonisten hemmen die Bildung von bestimmten Gerinnungsfaktoren in der Leber. Dadurch kommt es zu einer gerinnungshemmenden Wirkung. Der Bildung von Blutgerinnseln wird vorgebeugt und bestehende Blutgerinnsel werden aufgelöst.

Anwendungsgebiete von Marcumar

  • Behandlung und Vorbeugung von Thrombose (Bildung von Blutgerinnseln)
  • Behandlung und Vorbeugung von Embolie (Verschluss von Blutgefäßen durch Blutgerinnsel)
  • Langzeitbehandlung des Herzinfarktes bei Patienten, die ein erhöhtes Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln haben

Anwendungsbeschränkungen und Warnungen

Absolute Gegenanzeigen von Marcumar

Absolute Gegenanzeigen sind Krankheiten oder Umstände, bei denen das Arzneimittel nicht angewendet werden darf.

  • Überempfindlichkeit gegen „Phenprocoumon“ oder einen sonstigen Bestandteil von Marcumar
  • krankhaft erhöhte Neigung zu Blutungen (z.B. durch bestimmte Erkrankungen des Blutes, der Nieren oder der Leber)
  • Krankheiten, bei denen Blutgefäße verletzt sind oder leicht verletzt werden können: Geschwüre im Magen-Darmtrakt, bestimmte Blutgefäßerkrankungen, Verletzungen und chirurgische Eingriffe an Gehirn und Rückenmark, bestimmte Erkrankungen und Operationen am Auge usw.
  • bestimmte Form der Tuberkulose (kavernöse Lungentuberkulose)
  • nach Operationen am Harntrakt, solange noch sichtbares Blut im Urin ist
  • große Wunden nach Verletzungen oder Operationen
  • drohende Fehlgeburt durch Blutungen in der frühen Phase der Schwangerschaft
  • schwerer Bluthochdruck, der nicht auf eine Behandlung anspricht (> 200/105 mmHg)
  • Schwangerschaft (außer bei Unverträglichkeit von Heparin)

Relative Gegenanzeigen von Marcumar

Relative Gegenanzeigen sind Krankheiten oder Umstände, bei denen das Arzneimittel nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden darf.

  • Anfallsleiden (Epilepsie)
  • chronischer Alkoholkonsum
  • Nierensteinkrankheit (Nephrolithiasis)
  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • Stillzeit

Warnungen für die Anwendung von Marcumar

Informieren Sie Ihren Arzt vor Untersuchungen, Behandlungen, Impfungen und Operationen darüber, dass Sie Marcumar anwenden.

Nach Verletzungen besteht erhöhte Blutungsgefahr. Vermeiden Sie Tätigkeiten, die leicht zu Unfällen oder Verletzungen führen können. Führen Sie stets einen Ausweis mit sich, der Informationen über ihre Behandlung mit Marcumar enthält.

Nach dem Absetzen der Behandlung dauert es 7 bis 10 Tage, bis sich die Blutgerinnung normalisiert hat.

Überwachung während der Behandlung mit Marcumar

Die Wirkung von Marcumar muss regelmäßig kontrolliert werden. In den ersten Tagen der Behandlung wird die Blutgerinnungszeit alle 1-2 Tage kontrolliert. Bei stabil eingestellten Patienten legt der Arzt die Abstände zwischen den Kontrollen fest (mindestens alle 3-4 Wochen).

In einigen Fällen sind häufigere Kontrollen erforderlich:

  • Behandlungsbeginn mit einem zusätzlichen Arzneimittel
  • Absetzen eines Arzneimittels
  • Dosisänderung bei einem angewendeten Arzneimittel
  • Änderung der Ernährungsgewohnheiten
  • Infekt mit oder ohne Fieber
  • Auftreten von anderen Erkrankungen

Bei einer Langzeitbehandlung mit Marcumar muss die Leberfunktion in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.

Hinweise für die Schwangerschaft

Marcumar darf in der gesamten Schwangerschaft nicht angewendet werden. Es besteht das Risiko für Schäden beim ungeborenen Kind.

Während der Behandlung und 3 Monate nach dem Absetzten von Marcumar muss eine Schwangerschaft sicher verhütet werden.

Hinweise für die Stillzeit

Der Wirkstoff von Marcumar geht in die Muttermilch über.

Ist die Behandlung der Mutter mit Marcumar erforderlich, muss der Säugling zur Vorbeugung von Blutungen Vitamin K einnehmen.                                        

Hinweise zur Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und die Bedienung von Maschinen

Marcumar hat keinen bekannten Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Dosierung

Dosierung von Marcumar

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt das Arzneimittel nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da das Präparat sonst nicht richtig wirken kann!
  • Die Dosierung ist durch die Bestimmung der Thromboplastinzeit oder durch einen anderen geeigneten Test (zum Beispiel chromogene Substratmethode) zu überwachen und individuell anzupassen. Das Messergebnis dieser Bestimmung wird als INR (International Normalized Ratio) angegeben.
  • Die erste Bestimmung sollte stets vor Beginn der Behandlung erfolgen.
    • Das Ansprechen auf die Behandlung ist individuell sehr unterschiedlich; daher ist es unerlässlich, die Blutgerinnung fortlaufend zu kontrollieren und die Dosierung entsprechend anzupassen. Angestrebt wird ein wirksamer Bereich, je nach Art der vorliegenden Erkrankung, von 2,0 bis 3,5 INR.
  • In Abhängigkeit von der Indikation sind folgende INR-Werte anzustreben:
    • Vorbeugung tiefer venöser Thrombosen nach einer Operation
      • INR-Bereich: 2,0 bis 3,0
    • Längeres Ruhigstellen (Immobilisation) nach Hüftchirurgie und Operationen von Brüchen des Oberschenkels (Femurfrakturen)
      • INR-Bereich: 2,0 bis 3,0
    • Therapie tiefer Venenthrombosen, Lungenembolie und TIA (Transitorische ischämische Attacke, Durchblutungsstörung des Gehirns)
      • INR-Bereich: 2,0 bis 3,0
    • Wiederkehrende tiefe Venenthrombosen, Lungenembolien
      • INR-Bereich: 2,0 bis 3,0
    • Herzinfarkt, wenn ein erhöhtes Risiko für thromboembolische Ereignisse gegeben ist
      • INR-Bereich: 2,0 bis 3,0
    • Vorhofflimmern
      • INR-Bereich: 2,0 bis 3,0
    • Herzklappenersatz, biologisch
      • INR-Bereich: 2,0 bis 3,0
    • Herzklappenersatz, mechanisch
      • INR-Bereich: 2,0 bis 3,5
  • Die Therapie wird üblicherweise mit einer höheren Anfangsdosis eingeleitet. Es wird empfohlen, bei normalen INR-Werten am 1. Behandlungstag 2 bis 3 Tabletten (entsprechend 6 bis 9 mg Phenprocoumon) und am 2. Behandlungstag 2 Tabletten (entsprechend 6 mg Phenprocoumon) zu verabreichen.
  • Ab dem dritten Tag muss regelmäßig die Thromboplastinzeit bestimmt werden, um den Reaktionstyp des Patienten festzustellen (Hypo-, Normo-, Hyperreaktion). Liegt der INR-Wert niedriger als der angestrebte therapeutische Bereich (siehe Tabelle oben), werden täglich 1 ½ Tabletten Marcumar (entsprechend 4,5 mg Phenprocoumon) gegeben; liegt der INR-Wert im angestrebten therapeutischen Bereich, wird täglich 1 Tablette (entsprechend 3 mg Phenprocoumon) gegeben; liegt der INR-Wert höher als der therapeutische Bereich (INR > 3,5), wird täglich ½ Tablette (entsprechend 1,5 mg Phenprocoumon) gegeben. Bei INR-Werten > 4,5 soll keine Gabe erfolgen.
  • Die Erhaltungsdosis muss dann – ebenso wie die Anfangsdosis – dem ermittelten INR-Wert angepasst werden. In der Regel genügen niedrige Erhaltungsdosen von ½ bis 1 ½ Tabletten (1,5 bis 4,5 mg Phenprocoumon) pro Tag, abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten, um den INR-Wert konstant im angestrebten Bereich zu halten.
  • Die Gerinnung sollte bei stabil eingestellten Patienten in regelmäßigen Zeitabständen, mindestens alle 3 bis 4 Wochen, überprüft werden. Eine häufigere Kontrolle ist notwendig bei Änderungen von gleichzeitig verabreichten anderen Medikamenten, falls diese zusätzlich gegeben oder abgesetzt werden.
  • Die Behandlung mit Marcumar kann ohne Ausschleichen beendet werden.
  • Ältere Patienten
    • Ältere Patienten (besonders über 75 Jahre) benötigen im Allgemeinen eine niedrigere Dosierung als jüngere Patienten, um denselben INR-Wert zu erreichen. Eine engmaschige Überwachung ist erforderlich.
  • Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
    • Nierenfunktionsstörungen haben keinen signifikanten Einfluss auf die Eliminationshalbwertszeit.
  • Patienten mit Leberfunktionsstörungen
    • Leberfunktionsstörungen haben keinen signifikanten Einfluss auf den Abbau von Phenprocoumon. Allerdings ist das Arzneimittel aufgrund des erhöhten Blutungsrisikos bei schweren Schäden des Leberparenchyms kontraindiziert.
  • Anwendung bei Kindern
    • Für die Anwendung von oralen Antikoagulanzien einschließlich dieses Arzneimittel bei Kindern unter 14 Jahren liegen nur unzureichende Erfahrungen vor. Vorsicht und eine häufigere Kontrolle der INR-Werte wird empfohlen
  • Überbrückung (Bridging)
    • Vorteile und Risiken einer Überbrückung vor, während und nach einer Operation bei Patienten, die mit Vitamin K Antagonisten (oralen Antikoagulanzien) behandelt werden, müssen sorgfältig abgewogen werden. Patienten, die erstmals eine orale Antikoagulationstherapie nach einer Operation erhalten, müssen besonders sorgfältig überwacht werden hinsichtlich ausreichenden Schutzes vor Thromboembolien und einem akzeptablen Blutungsrisiko. Üblicherweise wird eine Überbrückungstherapie mit niedermolekularem Heparin (Dosierung basierend auf dem Risikolevel) durchgeführt, bis sich der INR im therapeutischen Bereich befindet.
  • Aufhebung der gerinnungshemmenden Wirkung
    • Die Art und Weise, wie die gerinnungshemmende Wirkung aufgehoben werden soll, hängt vom INR-Wert und den klinischen Bedürfnissen ab. Bei stark erhöhten INR-Werten mit oder ohne Blutungen sollte die Behandlung unterbrochen werden. Gegebenenfalls ist eine Kontrolle des INR-Wertes mithilfe von intravenösen Vitamin K-Gaben notwendig.
  • Kontrolle der Therapie
    • Eine Kontrolle der Wirkung mittels INR/Thromboplastinzeitbestimmung (Quick-Wert) oder eines anderen geeigneten Tests (zum Beispiel chromogene Substratmethode) ist unerlässlich. Die erste Bestimmung erfolgt vor Behandlungsbeginn, die weiteren Kontrollen finden täglich oder jeden zweiten Tag statt. Bei ausreichender Erfahrung mit der Erhaltungsdosis kann man sich – dank der konstanten Wirkung des Präparates – auf größere Zeitabstände (zum Beispiel eine Bestimmung alle vier Wochen) beschränken, sofern der Zustand des Patienten oder die sonstige Medikation keine abrupte Veränderung erleidet.
    • Für den therapeutischen Bereich gelten die entsprechenden Angaben der Bestimmungsmethode. Beim INR Wert ist dieser Bereich auf Werte zwischen 2,5 und 5,0 bzw. auf die oben angegebenen Werte begrenzt. Bei einer erhöhten Blutungsneigung sollte der INR-Wert zwischen 1,5 und 2,5 liegen.
    • Vor und während operativer Eingriffe sollte die Blutgerinnung ausschließlich mit Heparin kontrolliert werden.
    • Falls die Blutgerinnung während der Behandlung mit Phenprocoumon unter den therapeutischen Minimalwert fällt, wird empfohlen, die Dosierung anzupassen und die Gerinnungsparameter nach 2 Tagen erneut zu bestimmen.

 

  • Dauer der Anwendung
    • Die Dauer der Antikoagulanzienbehandlung sollte nach Möglichkeit schon vor Therapiebeginn festgelegt werden. Die Indikation zur Antikoagulation ist in regelmäßigen Abständen zu überprüfen.
    • Bei den meisten thrombosegefährdeten Patienten ist eine 3- bis 4-wöchige vorbeugende Behandlung angezeigt; zumindest sollte die Antikoagulation so lange erfolgen, bis der Patient ausreichend mobil ist. Zu frühes Absetzen vergrößert die Thrombosegefahr. Nach Operationen und Geburten sollte Marcumar von dem 2. oder 3. Tag an gegeben werden.
    • Prophylaxe der arteriellen Embolie
      • Die Behandlung richtet sich nach den klinischen Anforderungen und kann über mehrere Monate oder Jahre fortgeführt werden.
    • Therapie der Thrombose oder Embolie
      • Bei akuter Thrombose oder schon bestehender Embolie ist die Einleitung der Antikoagulanzien-Therapie durch intravenöse Applikation von Heparin unerlässlich. Nach Überwindung der akuten Krankheitsphase – d. h. frühestens nach 2, in schweren Fällen nach mehreren Tagen – kann die Behandlung weitergeführt werden. Am ersten Übergangstag sollte der Patient neben der unverminderten Menge von Heparin die volle Anfangsdosis erhalten, denn Heparin hat keine Nachwirkung, während das Arzneimittel die bereits erwähnte Verzögerungszeit bis zum Eintritt des gerinnungshemmenden Effektes aufweist. Während dieser Umstellung ist eine besonders sorgfältige Kontrolle der Gerinnungsverhältnisse notwendig. Die Dauer der Behandlung mit Heparin hängt von der Zeitspanne bis zum Erreichen des erwünschten Grades der Antikoagulation ab. Die Behandlung richtet sich nach den klinischen Bedürfnissen; sie kann sich über mehrere Monate, gegebenenfalls Jahre, erstrecken.
    • Bei Herzinfarkt werden mit der Langzeitbehandlung (über Monate und Jahre) gute Ergebnisse erzielt. Die Höhe der Dosierung richtet sich auch hier nach dem Ergebnis der Gerinnungskontrolle (INR-Wert).
    • Über die Anwendungsdauer entscheidet der behandelnde Arzt. Die Dauer der Antikoagulanzienbehandlung sollte nach Möglichkeit schon vor Behandlungsbeginn festgelegt werden. Ihr Arzt sollte regelmäßig prüfen, ob eine weitere Einnahme von Phenprocoumon nötig ist.
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist.

 

  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Eine Überdosierung führt zu einer zu langen Gerinnungszeit und eventuell zu Blutungen. Falls der INR-Wert während der Behandlung mit Phenprocoumon den oberen therapeutischen Grenzwert übersteigt, werden eine Dosisreduzierung und die erneute Überprüfung der Gerinnungsparameter nach 2 Tagen empfohlen. Erkennbare Zeichen einer akuten Überdosierung können, abhängig von deren Ausmaß, sein: Blutbeimengungen im Urin, kleine punktförmige Blutungen an Stellen mechanischer Belastung, spontane Haut- und Schleimhautblutungen, Blutstuhl, Verwirrtheitszustände bis hin zur Bewusstlosigkeit.
    • Verständigen Sie bei dem Verdacht auf eine Überdosierung sofort den behandelnden Arzt. Ihr Arzt wird sich bei der Behandlung der Überdosierung am Krankheitsbild orientieren.
    • Bewusstlosigkeit kann ein Anzeichen für eine Gehirnblutung sein. Die sofortige notärztliche Behandlung ist erforderlich.
    • In den meisten Fällen können weniger schwere Blutungen durch das Absetzen des Antikoagulanz kontrolliert werden.
    • Therapie/Antidote
      • Spezifischer Antagonist: Vitamin K1. Vitamin K1– (Phytomenadion) ist in der Lage, die gerinnungshemmende Wirkung von Marcumar innerhalb von 24 Stunden aufzuheben.
      • Bei leichteren Blutungen (wie z.B. vorübergehendes Nasenbluten, mikroskopische Hämaturie (Blut im Urin), isolierte kleine Hämatome (Blutergüsse)) genügt es meist, die Dosis vorübergehend zu verringern. In diesen Fällen ist es besser, kein Phytomenadion (Vitamin K1) zu verabreichen, da dadurch eine effektive Blutgerinnungshemmung für mehrere Tage verhindert wird. Bei behandlungsbedürftigen Blutungen sollten 5 bis 10 mg Vitamin K1 oral verabreicht werden. Nur bei lebensbedrohlichen Blutungen sollten 10 bis 20 mg Vitamin K1 langsam i.v. (Vorsicht: anaphylaktoide Reaktion möglich) gegeben werden. Falls der INR-Wert nicht sinkt, soll die Anwendung nach einigen Stunden wiederholt werden.
    • Notfallmaßnahmen:
      • Wenn in Fällen von sehr starker oder bedrohlicher Blutung (wie z. B. Verdacht auf eine Blutung im Gehirn, massive Einblutung in den Magen-Darm-Trakt, Notoperationen) der Eintritt der vollen Vitamin-K1-Wirkung nicht abgewartet werden kann, ist durch Infusion von virusinaktivierten Prothrombinkomplexkonzentrat (PPSB) oder von frisch gefrorenem Plasma die Aufhebung der Phenprocoumon Wirkung möglich.
      • Durch orale Verabreichung von Colestyramin (fünfmal 4 g/Tag) kann die Ausscheidung von Phenprocoumon zusätzlich beschleunigt werden.
      • Eine engmaschige Überwachung der Gerinnungsparameter sollte gewährleistet sein.

 

  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie zum nächsten Einnahmezeitpunkt nicht die doppelte Menge ein, sondern führen Sie die Einnahme in der verordneten Menge fort. Informieren Sie Ihren Arzt, damit er entscheiden kann, ob die Bestimmung des INR-Wertes erforderlich ist.

 

  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie die Behandlung mit Phenprocoumon verändern. Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden, besteht das Risiko eines Gefäßverschlusses durch Blutgerinnsel.

 

  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Nebenwirkungen

Wenn sie überempfindlich gegen „Phenprocoumon“ oder einen sonstigen Bestandteil in Marcumar reagieren, kann es zu einer Reaktion an der Haut oder den Atemwegen kommen. Wenden sie sich in diesem Fall an ihren Arzt.

Diese Nebenwirkungen treten sehr häufig auf (bei mehr als 1 von 10 Anwendern)

Medikament Bild

  • Bluterguss
  • Nasenbluten
  • Zahnfleischbluten
  • sichtbares Blut im Urin
  • unsichtbares Blut im Urin

Diese Nebenwirkungen treten gelegentlich auf (bei 1 bis 10 von 1000 Anwendern)

  • Blutung im Bereich der Bauchspeicheldrüse und der Nebenniere
  • Blutung im Bereich des Rückenmarks und Gehirns
  • Netzhautblutung
  • Blutung im Bereich des Herzbeutels
  • brennende Schmerzen in den Großzehen mit gleichzeitiger Verfärbung der Großzehen
  • Blutungen im Bereich der Pleurahöhle (Grenzbereich zwischen Lunge und Brustkorb)
  • Blutung im Magen-Darm-Trakt
  • Blutung in Gelenken oder Muskeln

Diese Nebenwirkungen treten selten auf (bei 1 bis 10 von 10.000 Anwendern)

  • Blutarmut
  • Haarausfall

Diese Nebenwirkungen treten sehr selten auf (bei weniger als 1 von 10.000 Anwendern)

  • Druck auf den Femoralis-Nerv (Oberschenkel-Nerv) durch eine innere Blutung (Folge: Bewegungsstörung der Beine)
  • Hepatitis (Leberentzündung)
  • Gelbsucht
  • Leberversagen

Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit

  • Übelkeit
  • mangelnder Appetit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • schwere Hautschäden mit absterbendem Hautgewebe
  • allergische Reaktion der Haut
  • Osteoporose (Abnahme der Knochendichte und Knochenstabilität)

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen

Wenn mehrere Arzneimittel gleichzeitig angewendet werden, kann es zu  Wechselwirkungen kommen. Wirkungen und Nebenwirkungen der Arzneimittel können dadurch verändert werden. Ob eine Wechselwirkung auftritt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Sprechen Sie daher immer mit Ihrem Arzt oder Apotheker, um zu klären, ob eine Wechselwirkung für Sie tatsächlich eine Rolle spielt. Nur Arzt oder Apotheker können Ihre individuellen Risikofaktoren für eine Wechselwirkung abschätzen. Falls notwendig können Arzt oder Apotheker entsprechende Maßnahmen veranlassen. Setzen Sie vom Arzt verordnete Arzneimittel nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ab.

Marcumar darf nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln angewendet werden, die folgende Wirkstoffe enthalten:

  • Alteplase
  • Piroxicam
  • Zuclopenthixol

 

Es besteht ein großes Risiko für eine schwere, eventuell sogar lebensbedrohliche Wechselwirkung.
Bitte sprechen Sie unverzüglich mit Ihrem Arzt.

Außerdem sind weitere Wechselwirkungen zwischen „Marcumar“ und anderen Arzneimitteln bekannt. Wenn Sie noch andere Arzneimittel anwenden, fragen Sie Ihren Apotheker, um zu klären, ob es eventuell zu Wechselwirkungen mit „Marcumar“ kommen kann.

Wechselwirkungen von Marcumar mit Nahrungs- und Genussmitteln

Alkohol

Alkohol kann die Wirkung von Marcumar herabsetzen oder verstärken. Seien Sie äußerst zurückhaltend beim Genuss von Alkohol.

Goji-Saft oder Goji-Beeren

Die Blutungsgefahr steigt. Meiden Sie alle Lebensmittel und Getränke, die Goji-Saft oder Goji-Beeren enthalten.

Grapefruit (Pampelmuse)

Grapefruit (Pampelmuse) hemmt ein Enzym, das für den Abbau von „Phenprocoumon“ verantwortlich ist. Die Blutungsgefahr steigt. Meiden Sie alle Lebensmittel und Getränke, die Grapefruit (Pampelmuse) enthalten.

Schokolade

Meiden Sie alle Lebensmittel und Getränke, die Schokolade enthalten.

Vitamin-K-haltige Lebensmittel (z.B. grünes Gemüse, bestimmte Kräuter usw.)

Vitamin K aktiviert verschiedene Gerinnungsfaktoren. Die Wirkung von Marcumar wird herabgesetzt. Vermeiden Sie extrem große Mengen Vitamin-K haltiger Lebensmittel. Ein regelmäßiger Verzehr normaler Mengen ist möglich. Bei einer Änderung der Ernährung muss die Blutgerinnungszeit engmaschiger überwacht werden.

Letzte Bearbeitung am Sonntag, 26. März 2023 – 18:06 Uhr von Alex, Webmaster von med-nebenwirkungen.de.

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