Pfeiffersches Drüsenfieber oder „Kusskrankheit“

Pfeiffersches Drüsenfieber oder „Kusskrankheit“ Übersicht Das Pfeiffersche Drüsenfieber ist eine Viruserkrankung, die sehr ähnliche Symptome zeigt wie eine…

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Pfeiffersches Drüsenfieber oder „Kusskrankheit“

Übersicht

Das Pfeiffersche Drüsenfieber ist eine Viruserkrankung, die sehr ähnliche Symptome zeigt wie eine schwere Grippe: Man/Frau fühlt sich abgeschlagen, hat Fieber, evt. eine Mandelentzündung und vor allem geschwollene Lymphknoten. In den meisten Fällen verläuft das Pfeiffersche Drüsenfieber relativ harmlos, dauert aber bei Erwachsenen meist viel länger, als eine normale Erkältungskrankheit. Von wenigen Wochen kann der Körper manchmal bis hin zu einem halben Jahr und mehr damit zu tun haben. Außerdem kann die Krankheit in einigen Fällen zu Komplikationen führen.
Die richtige Diagnose und eine entsprechende Behandlung sind daher wichtig – leider wird das Pfeiffersche Drüsenfieber aber häufig nicht gleich als Solches erkannt. 
Daher der Tipp: auch bei einer scheinbar „normalen“ Erkältung oder einer Mandelentzündung zum Arzt gehen! Durch das Ausschlussprinzip wird er fest stellen, um welche Art von Krankheit es sich genau handelt. 
Das Pfeiffersche Drüsenfieber, in der Fachsprache „Monukleose“ genannt, wird hauptsächlich über das Küssen, also über den Speichel übertragen und ist hoch ansteckend. Die Krankheit heißt daher auch „Kusskrankheit“ oder „Studenten-Kusskrankheit“. 
Wer einmal das Pfeiffersche Drüsenfieber hatte, bleibt ein Leben lang symptomfrei.

 

Ursachen und Risikofaktoren

Das Pfeiffersche Drüsenfieber wird über das sogenannte „Epstein-Barr-Virus“ übertragen, einer Art Herpes-Virus. 95% der Weltbevölkerung tragen inzwischen das Epstein-Barr-Virus in sich, doch nicht jeder erkrankt daran. Übertragen wird der Erreger über die Schleimhäute, z.B. über das Küssen. Besonders häufig tritt das Pfeiffersche Drüsenfieber bei Menschen in jungen Jahren auf, der „kussfreudigsten“ Zielgruppe! Daher auch der Beiname „Studenten-Kusskrankheit“. Auch beim Geschlechtsverkehr oder bei Bluttransfusionen kann eine Ansteckung erfolgen. Zum Ausbruch kommt das Pfeiffersche Drüsenfieber häufig dann, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Erkranken kleinere Kinder, verläuft das Pfeiffersche Drüsenfieber harmlos und ähnelt einer Erkältungskrankheit. Je nachdem, wie stark oder schwach das Immunsystem ist, treten bei älteren Kindern und Erwachsenen weitaus stärkere Symptome auf. Die Inkubationszeit beim Pfeifferschen Drüsenfieber ist sehr lang und beträgt mindestens vier bis sechs Wochen.

Symptome

Bei Kindern bleibt die Erkrankung oft unbemerkt und verläuft wie eine ganz normale Erkältung. Die Hauptsymptome beim Erwachsenen sind geschwollene Lymphknoten am Hals und Nacken und Fieber
Hinzu kommen in der Regel noch Symptome wie

  • Halsschmerzen
  • Rachenentzündung
  • starke Schluckbeschwerden
  • Lymphknotenschwellung an weiteren Körperregionen
  • Abgeschlagenheit
  • Müdigkeit
  • Antriebslosigkeit
  • Leistungsschwäche

Bei besonders abwehrgeschwächten Menschen können zusätzliche Symptome häufiger auftreten:

  • Mandelentzündung – „schmutziggrauer“ Belag de Mandeln
  • Vergrößerung der Milz 
  • Hautauschlag, evt. mit Juckreiz

und Selten

  • Vergrößerte Leber
  • Appetitlosigkeit
  • Schwindel
  • Nachtschweiß

Sehr selten treten folgende Komplikationen auf:

  • Entzündung des Herzmuskels
  • Milzriss
  • Begünstigung bestimmter Krebsarten
  • Chronischer Verlauf

Behandlung

Bei leichtem Verlauf
In den meisten Fällen verläuft eine Monukleose wie eine lange Erkältungskrankheit. Um die Infektion in Griff zu bekommen helfen
・ viel Ruhe
・ genügend Schlaf
・ wenig Anstrengung 
・ viel Trinken

Die erkältungsähnlichen Beschwerden, die beim Pfeifferschen Drüsenfieber auftreten und auch einige Wochen andauern können, werden meist gelindert
・ mit fiebersenkenden und
・ schmerzlindernden Medikamenten

Bei zusätzlicher bakterieller Infektion
In etwa 10% der Fälle treten zusätzliche bakterielle Infektionen auf – 
dann wird meist ein Antibiotikum verschrieben

Bei Komplikationen 
Bei sehr schweren Verläufen kommen meist Medikamente zum Einsatz, die die Vermehrung des Virus im Körper verhindern, bei Komplikationen muss zusätzlich entsprechend behandelt werden. Beispiel: eine Operation bei einem Milzriss.

Vorbeugung

Ähnlich wie bei Herpes-Viren gibt es gegen das Pfeiffersche Drüsenfieber keinen direkten Schutz.

Man kann jedoch all jene Situationen meiden, in denen eine Ansteckung über die Schleimhäute möglich wäre: so bleibt das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich. 
・ Besteck nicht gemeinsam mit anderen Menschen nutzen
・ Geschlechtsverkehr und Küssen mit infizierten Personen vermeiden

Gerade Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, z.B. nach einer Organtransplantation oder mit einer HIV-Infektion sollten diese Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Menschen, die am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt sind sollten wiederum darauf achten, die Krankheit nicht weiter zu verbreiten. Das heißt – erst einmal den intimen Kontakt zu anderen Menschen vermeiden, die noch kein die Krankheit noch nicht durchlaufen haben und ein halbes Jahr lang kein Blut spenden.

Hat man die Krankheit einmal durchlaufen, besteht eine lebenslange Immunität.

 

 

 

Letzte Bearbeitung am Sonntag, 26. März 2023 – 17:50 Uhr von Alex, Webmaster von med-nebenwirkungen.de.

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