Almotriptan | Almogran | Migräneattacke

Almotriptan, bekannt unter dem Handelsnamen Almogran, ist ein modernes Medikament zur Behandlung akuter Migräneattacken. Als Triptan der zweiten Generation bietet es eine wirksame Linderung von Migräneschmerzen und den damit verbundenen Begleitsymptomen. In diesem umfassenden Artikel erfahren Sie alles Wichtige über Wirkungsweise, Anwendung, Dosierung und Nebenwirkungen von Almotriptan.

⚕️ Medizinischer Hinweis zu Almotriptan | Almogran | Migräneattacke

Inhaltsverzeichnis

Die Informationen auf dieser Seite zu Almotriptan | Almogran | Migräneattacke dienen ausschließlich der allgemeinen Aufklärung und ersetzen in keinem Fall die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen Arzt oder Apotheker.

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Was ist Almotriptan (Almogran)?

Almotriptan ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel aus der Gruppe der Triptane, das speziell zur Behandlung akuter Migräneattacken entwickelt wurde. Der Wirkstoff wurde in den 1990er Jahren entwickelt und ist seit 2001 unter dem Handelsnamen Almogran in Deutschland zugelassen. Es gehört zur zweiten Generation der Triptane und zeichnet sich durch ein günstiges Verhältnis von Wirksamkeit zu Nebenwirkungen aus.

Wichtige Fakten zu Almotriptan

Almotriptan wird zur akuten Behandlung der Kopfschmerzphase von Migräneattacken mit oder ohne Aura eingesetzt. Es lindert nicht nur die Kopfschmerzen, sondern auch typische Begleitsymptome wie Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit. Das Medikament ist für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen.

Wirkungseintritt
30-60
Minuten
Maximale Wirkung
2-3
Stunden
Wirksamkeit
65-70%
der Patienten
Bioverfügbarkeit
70%
oral

Wirkungsweise von Almotriptan

Pharmakologischer Wirkmechanismus

Almotriptan wirkt als selektiver Agonist an Serotonin-5-HT1B/1D-Rezeptoren. Diese Rezeptoren befinden sich in den Blutgefäßen des Gehirns und im Trigeminusnerv, der bei Migräne eine zentrale Rolle spielt. Während einer Migräneattacke kommt es zu einer Erweiterung der Hirngefäße und einer Entzündungsreaktion, die die typischen Schmerzen verursacht.

Dreifacher Wirkmechanismus

1. Gefäßverengung

Almotriptan bewirkt eine Verengung der erweiterten Hirngefäße, die während einer Migräneattacke auftreten. Diese Vasokonstriktion erfolgt selektiv an den kranialen Blutgefäßen und trägt wesentlich zur Schmerzlinderung bei. Die Wirkung tritt ein, ohne dass es zu einer klinisch relevanten Verengung der Herzkranzgefäße kommt.

2. Hemmung der Entzündungsreaktion

Der Wirkstoff hemmt die Freisetzung entzündungsfördernder Neuropeptide aus den Nervenendigungen des Trigeminusnervs. Diese sogenannte neurogene Entzündung spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Migräneschmerzen. Durch die Blockade dieser Prozesse wird die Schmerzintensität reduziert.

3. Blockade der Schmerzweiterleitung

Almotriptan verhindert die Weiterleitung von Schmerzsignalen über den Trigeminusnerv zum zentralen Nervensystem. Dies geschieht durch die Aktivierung präsynaptischer 5-HT1D-Rezeptoren, die die Freisetzung von Schmerzmediatoren hemmen und so die Schmerzwahrnehmung dämpfen.

Dosierung und Anwendung

Patientengruppe Standarddosierung Maximaldosis Besonderheiten
Erwachsene 12,5 mg 25 mg/24h Bei unzureichender Wirkung nach 2h weitere Tablette möglich
Jugendliche (12-17 Jahre) 12,5 mg 12,5 mg/24h Keine Wiederholungsdosis bei derselben Attacke
Ältere Patienten (>65 Jahre) 12,5 mg 25 mg/24h Vorsichtige Dosierung empfohlen
Leberfunktionsstörung 12,5 mg 12,5 mg/24h Keine Dosisanpassung bei leichter Störung nötig
Nierenfunktionsstörung 12,5 mg 12,5 mg/24h Bei schwerer Störung kontraindiziert

Richtige Einnahme von Almogran

Zeitlicher Ablauf der Wirkung

0-15 Min
Einnahme der Tablette unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit, idealerweise zu Beginn der Kopfschmerzphase
30-60 Min
Erste spürbare Wirkung: Abnahme der Schmerzintensität und Besserung der Begleitsymptome
2-3 Std
Maximale Wirkung erreicht: Deutliche Schmerzlinderung oder Schmerzfreiheit bei 65-70% der Patienten
4-6 Std
Anhaltende Wirkung: Stabilisierung des Therapieerfolgs mit geringer Wiederkehrrate

Optimale Anwendung für beste Ergebnisse

Timing ist entscheidend: Nehmen Sie Almotriptan so früh wie möglich während der Kopfschmerzphase ein. Eine Einnahme während der Auraphase ist nicht sinnvoll, da Triptane nur gegen die Kopfschmerzen wirken. Die Tablette sollte unzerkaut mit einem Glas Wasser geschluckt werden. Eine Einnahme mit oder ohne Nahrung ist möglich, wobei die Aufnahme auf nüchternen Magen etwas schneller erfolgt.

Wichtige Anwendungshinweise

Häufigkeit der Anwendung

Almotriptan sollte nicht an mehr als 10 Tagen pro Monat eingenommen werden. Eine zu häufige Anwendung von Migränemitteln kann zu einem medikamenteninduzierten Kopfschmerz führen. Dieser sogenannte Übergebrauchskopfschmerz entsteht, wenn Schmerzmittel oder Triptane an mehr als 10-15 Tagen pro Monat über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten eingenommen werden.

Kombination mit anderen Medikamenten

Almotriptan kann bei Bedarf mit einfachen Schmerzmitteln wie Paracetamol oder nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) kombiniert werden. Eine gleichzeitige Einnahme mit anderen Triptanen oder Ergotamin-Präparaten ist jedoch kontraindiziert. Zwischen der Einnahme verschiedener Triptane sollten mindestens 24 Stunden liegen.

Nebenwirkungen von Almotriptan

Wie alle Arzneimittel kann auch Almotriptan Nebenwirkungen verursachen, die jedoch nicht bei jedem auftreten müssen. Die meisten Nebenwirkungen sind mild bis mäßig ausgeprägt und von kurzer Dauer. Almotriptan gilt im Vergleich zu anderen Triptanen als gut verträglich.

Häufig (1-10%)

Nervensystem

  • Müdigkeit und Schläfrigkeit
  • Schwindelgefühl
  • Kopfschmerzen (paradox)
  • Parästhesien (Kribbeln, Taubheitsgefühl)
Häufig (1-10%)

Magen-Darm-Trakt

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Mundtrockenheit
  • Bauchschmerzen
Gelegentlich (0,1-1%)

Herz-Kreislauf-System

  • Herzklopfen (Palpitationen)
  • Erhöhter Herzschlag (Tachykardie)
  • Engegefühl in der Brust
  • Blutdruckveränderungen
Häufig (1-10%)

Allgemeine Beschwerden

  • Schwächegefühl
  • Druck- oder Engegefühl
  • Muskelschmerzen
  • Knochenschmerzen
Selten (<0,1%)

Schwerwiegende Reaktionen

Gelegentlich (0,1-1%)

Sinnesorgane

  • Sehstörungen
  • Tinnitus (Ohrgeräusche)
  • Verschwommenes Sehen
  • Geschmacksstörungen

Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Sofortige ärztliche Hilfe erforderlich bei: Plötzlichen starken Brustschmerzen, Atemnot, Sprachstörungen, Lähmungserscheinungen, ungewöhnlich starken Kopfschmerzen (anders als die üblichen Migräneschmerzen), allergischen Reaktionen mit Hautausschlag, Schwellungen im Gesicht oder Atembeschwerden. Diese Symptome können auf schwerwiegende Nebenwirkungen hinweisen, die sofortige medizinische Behandlung erfordern.

Langzeitverträglichkeit

Studien zur Langzeitanwendung von Almotriptan über mehrere Jahre zeigen eine gute Verträglichkeit bei bestimmungsgemäßem Gebrauch. Die Nebenwirkungsrate bleibt auch bei wiederholter Anwendung stabil und es entwickelt sich keine Toleranz gegenüber der Wirksamkeit. Allerdings ist die Beachtung der maximalen Anwendungshäufigkeit wichtig, um einen medikamenteninduzierten Kopfschmerz zu vermeiden.

Gegenanzeigen und Vorsichtsmaßnahmen

Absolute Kontraindikationen

  • Bekannte Überempfindlichkeit gegen Almotriptan oder einen der Hilfsstoffe
  • Schwere Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
  • Unkontrollierter Bluthochdruck
  • Koronare Herzkrankheit oder Zustand nach Herzinfarkt
  • Periphere arterielle Verschlusskrankheit
  • Zustand nach Schlaganfall oder transitorischer ischämischer Attacke (TIA)
  • Gleichzeitige Behandlung mit Ergotamin-Derivaten oder anderen Triptanen
  • Gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern oder innerhalb von 2 Wochen nach deren Absetzen

Besondere Vorsicht erforderlich bei

Kardiovaskuläre Risikofaktoren

Patienten mit Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten vor der ersten Anwendung von Almotriptan ärztlich untersucht werden. Dazu gehören Raucher, Patienten mit Diabetes mellitus, erhöhten Cholesterinwerten, familiärer Vorbelastung für Herzerkrankungen oder Frauen nach den Wechseljahren. Bei diesen Patienten kann eine kardiovaskuläre Abklärung sinnvoll sein.

Neurologische Erkrankungen

Bei Patienten mit epileptischen Anfällen in der Vorgeschichte oder anderen neurologischen Erkrankungen sollte die Anwendung sorgfältig abgewogen werden. Almotriptan kann in seltenen Fällen Krampfanfälle auslösen, insbesondere bei entsprechender Veranlagung.

Lebererkrankungen

Bei leichten bis mäßigen Leberfunktionsstörungen ist eine Dosisanpassung erforderlich. Die maximale Tagesdosis sollte 12,5 mg nicht überschreiten. Bei schweren Leberfunktionsstörungen ist Almotriptan kontraindiziert, da die Metabolisierung des Wirkstoffs hauptsächlich über die Leber erfolgt.

Schwangerschaft und Stillzeit

Anwendung in der Schwangerschaft

Die Datenlage zur Anwendung von Almotriptan in der Schwangerschaft ist begrenzt. Tierexperimentelle Studien haben keine direkten schädlichen Wirkungen auf die Schwangerschaft, die Entwicklung des Embryos oder Fötus, die Geburt oder die postnatale Entwicklung gezeigt. Dennoch sollte Almotriptan während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt eingesetzt werden.

Empfehlungen für Schwangere

Im ersten Schwangerschaftsdrittel sollte Almotriptan möglichst nicht angewendet werden. Im zweiten und dritten Trimenon ist die Anwendung nur nach strenger Indikationsstellung und wenn keine sichereren Alternativen zur Verfügung stehen. Schwangere Frauen mit Migräne sollten mit ihrem Arzt über nicht-medikamentöse Behandlungsoptionen und geeignete Prophylaxemaßnahmen sprechen.

Anwendung in der Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Almotriptan in die Muttermilch übergeht. Aufgrund der lipophilen Eigenschaften des Wirkstoffs ist ein Übergang in die Muttermilch wahrscheinlich. Stillende Mütter sollten nach der Einnahme von Almotriptan für mindestens 24 Stunden nicht stillen, um eine Exposition des Säuglings zu vermeiden. Die abgepumpte Milch sollte in diesem Zeitraum verworfen werden.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Wichtige Arzneimittelinteraktionen

Ergotamin und andere Triptane

Die gleichzeitige Anwendung von Almotriptan mit Ergotamin-Derivaten oder anderen Triptanen ist kontraindiziert, da dies das Risiko für schwerwiegende vasospastische Reaktionen erhöht. Nach der Einnahme von Ergotamin-haltigen Präparaten sollten mindestens 24 Stunden vergehen, bevor Almotriptan eingenommen wird. Umgekehrt sollten nach der Einnahme von Almotriptan mindestens 6 Stunden bis zur Einnahme von Ergotamin-Präparaten vergehen.

Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und SNRI

Die gleichzeitige Anwendung von Almotriptan mit SSRI oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI) kann in seltenen Fällen zu einem Serotonin-Syndrom führen. Diese potenziell lebensbedrohliche Komplikation äußert sich durch Symptome wie Unruhe, Verwirrtheit, erhöhte Herzfrequenz, Blutdruckschwankungen, erhöhte Körpertemperatur, gesteigerte Reflexe und Magen-Darm-Beschwerden.

MAO-Hemmer

Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) können die Wirkung und Nebenwirkungen von Almotriptan verstärken. Die gleichzeitige Anwendung ist kontraindiziert. Nach Absetzen eines MAO-Hemmers sollten mindestens 2 Wochen vergehen, bevor mit der Einnahme von Almotriptan begonnen wird.

CYP3A4-Inhibitoren

Starke Inhibitoren des Enzyms CYP3A4 wie Ketoconazol, Itraconazol, Ritonavir oder Erythromycin können die Konzentration von Almotriptan im Blut erhöhen. Bei gleichzeitiger Anwendung sollte die Dosis von Almotriptan möglicherweise reduziert werden. Eine ärztliche Beratung ist in diesen Fällen empfehlenswert.

Vergleich mit anderen Triptanen

Vorteile von Almotriptan

Besondere Eigenschaften von Almogran

Gute Verträglichkeit: Almotriptan weist im Vergleich zu anderen Triptanen eine niedrigere Rate an Nebenwirkungen auf. Besonders die kardiovaskulären Nebenwirkungen treten seltener auf als bei älteren Triptanen. Die konsistente Wirksamkeit über mehrere Migräneattacken hinweg macht es zu einer zuverlässigen Therapieoption. Die hohe Bioverfügbarkeit von etwa 70% ermöglicht eine gute Aufnahme auch bei Patienten mit Magen-Darm-Beschwerden während der Migräne.

Klinische Studiendaten

In klinischen Studien zeigte sich, dass Almotriptan bei etwa 65-70% der Patienten innerhalb von 2 Stunden nach Einnahme zu einer deutlichen Schmerzlinderung führt. Die Schmerzfreiheit wird bei etwa 30-40% der Behandelten nach 2 Stunden erreicht. Die Wiederkehrrate der Kopfschmerzen innerhalb von 24 Stunden liegt bei etwa 20-25%, was im Vergleich zu anderen Triptanen günstig ist.

Unterschiede zu anderen Triptanen

Sumatriptan

Sumatriptan war das erste verfügbare Triptan und gilt als Referenzsubstanz. Almotriptan hat eine höhere orale Bioverfügbarkeit (70% vs. 14%) und wird von vielen Patienten als besser verträglich empfunden. Die Wirkung setzt bei beiden Substanzen etwa zur gleichen Zeit ein.

Rizatriptan

Rizatriptan wirkt etwas schneller als Almotriptan, hat aber eine höhere Rate an Nebenwirkungen. Die Wiederkehrrate der Kopfschmerzen ist bei beiden Substanzen ähnlich. Rizatriptan ist auch als Schmelztablette verfügbar, was bei Übelkeit vorteilhaft sein kann.

Zolmitriptan

Zolmitriptan ist ebenfalls als Schmelztablette und Nasenspray verfügbar. Die Wirksamkeit ist mit Almotriptan vergleichbar, allerdings berichten einige Patienten über einen unangenehmen Geschmack bei der Schmelztablette. Die Verträglichkeit ist ähnlich gut wie bei Almotriptan.

Praktische Tipps für die Anwendung

Optimierung der Therapie

Migränetagebuch führen

Ein Migränetagebuch hilft, Auslöser zu identifizieren und den Therapieerfolg zu dokumentieren. Notieren Sie Zeitpunkt, Dauer und Intensität der Attacken, eingenommene Medikamente, Dosierung und Wirksamkeit. Dies erleichtert die Kommunikation mit dem behandelnden Arzt und ermöglicht eine individuell angepasste Therapie.

Frühe Einnahme

Die Wirksamkeit von Almotriptan ist am höchsten, wenn es früh in der Kopfschmerzphase eingenommen wird. Warten Sie nicht, bis die Schmerzen unerträglich werden. Eine frühe Behandlung erhöht die Wahrscheinlichkeit einer vollständigen Schmerzfreiheit und reduziert die Dauer der Attacke.

Prophylaxe bei häufigen Attacken

Wenn Sie mehr als 3-4 Migräneattacken pro Monat haben, sollten Sie mit Ihrem Arzt über eine medikamentöse Prophylaxe sprechen. Beta-Blocker, Antikonvulsiva oder CGRP-Antikörper können die Häufigkeit und Schwere der Attacken reduzieren und somit den Bedarf an Akutmedikation verringern.

Lebensstil-Maßnahmen

Auslöser vermeiden

Häufige Migräneauslöser sind Stress, unregelmäßiger Schlaf, bestimmte Nahrungsmittel (Käse, Schokolade, Rotwein), Hunger, hormonelle Schwankungen und Wetteränderungen. Identifizieren Sie Ihre persönlichen Auslöser und versuchen Sie, diese zu meiden oder zu minimieren.

Regelmäßiger Tagesrhythmus

Ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus, regelmäßige Mahlzeiten und ausreichende Flüssigkeitszufuhr können die Migränehäufigkeit reduzieren. Vermeiden Sie sowohl Schlafmangel als auch übermäßig langes Schlafen, da beides Migräneattacken auslösen kann.

Entspannungstechniken

Progressive Muskelentspannung, Biofeedback, Yoga oder autogenes Training können helfen, Stress abzubauen und die Migränehäufigkeit zu reduzieren. Regelmäßige Anwendung dieser Techniken kann die Wirksamkeit der medikamentösen Behandlung unterstützen.

Aufbewahrung und Haltbarkeit

Richtige Lagerung

Almogran-Tabletten sollten bei Raumtemperatur (nicht über 25°C) in der Originalverpackung aufbewahrt werden, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen. Bewahren Sie das Arzneimittel außerhalb der Reichweite von Kindern auf. Verwenden Sie Almotriptan nicht mehr nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum.

Entsorgung

Nicht verwendete oder abgelaufene Tabletten sollten nicht über das Abwasser oder den Haushaltsabfall entsorgt werden. Bringen Sie nicht benötigte Arzneimittel zur Apotheke zurück. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.

Kosten und Verfügbarkeit

Verschreibungspflicht und Kostenübernahme

Almogran ist verschreibungspflichtig und in Deutschland in Packungsgrößen von 2, 6 oder 12 Tabletten zu 12,5 mg erhältlich. Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel übernommen, wenn die medizinische Notwendigkeit gegeben ist. Eine Packung mit 6 Tabletten kostet etwa 25-35 Euro, wobei die gesetzliche Zuzahlung für Erwachsene anfällt.

Generika

Seit dem Auslaufen des Patentschutzes sind auch Generika mit dem Wirkstoff Almotriptan verfügbar. Diese sind preiswerter als das Originalpräparat Almogran, enthalten aber den gleichen Wirkstoff in gleicher Dosierung und unterliegen denselben Qualitätsstandards. Ihr Arzt kann auf dem Rezept vermerken, ob ein Austausch durch ein Generikum möglich ist.

Aktuelle Forschung und Entwicklungen

Neue Erkenntnisse zur Migränebehandlung

Die Migräneforschung hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht. Neben den etablierten Triptanen stehen seit 2018 CGRP-Antikörper zur Migräneprophylaxe zur Verfügung. Diese monoklonalen Antikörper blockieren das Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP), das eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Migräne spielt. Für die Akutbehandlung wurden Gepante entwickelt, kleine Moleküle, die den CGRP-Rezeptor blockieren und eine Alternative zu Triptanen darstellen können.

Personalisierte Medizin

Zukünftige Entwicklungen zielen auf eine personalisierte Migränetherapie ab. Genetische Marker und Biomarker könnten helfen, vorherzusagen, welche Patienten am besten auf welches Medikament ansprechen. Dies würde die Therapieauswahl optimieren und die Zeit bis zur erfolgreichen Behandlung verkürzen.

Zusammenfassung

Almotriptan (Almogran) ist ein wirksames und gut verträgliches Triptan zur Behandlung akuter Migräneattacken. Mit einer Wirksamkeit von 65-70% und einem günstigen Nebenwirkungsprofil stellt es eine wichtige Therapieoption für Migränepatienten dar. Die optimale Anwendung erfolgt früh in der Kopfschmerzphase, wobei die maximale Anwendungshäufigkeit von 10 Tagen pro Monat beachtet werden sollte.

Die Kombination aus medikamentöser Behandlung und Lebensstilmaßnahmen bietet die besten Erfolgsaussichten. Bei häufigen Migräneattacken sollte eine prophylaktische Behandlung in Erwägung gezogen werden. Die Entscheidung für oder gegen Almotriptan sollte immer in Absprache mit einem Arzt getroffen werden, der die individuelle Situation, Begleiterkrankungen und mögliche Kontraindikationen berücksichtigt.

Wie schnell wirkt Almotriptan bei einer Migräneattacke?

Almotriptan beginnt in der Regel innerhalb von 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme zu wirken. Die maximale Wirkung wird nach etwa 2 bis 3 Stunden erreicht, wobei bei 65-70% der Patienten eine deutliche Schmerzlinderung eintritt. Für optimale Ergebnisse sollte die Tablette möglichst früh in der Kopfschmerzphase eingenommen werden.

Wie oft darf ich Almogran im Monat einnehmen?

Almotriptan sollte nicht an mehr als 10 Tagen pro Monat angewendet werden. Eine zu häufige Einnahme kann zu einem medikamenteninduzierten Kopfschmerz führen. Wenn Sie häufiger als 3-4 Mal pro Monat Migräneattacken haben, sollten Sie mit Ihrem Arzt über eine vorbeugende Behandlung sprechen.

Kann ich Almotriptan mit anderen Schmerzmitteln kombinieren?

Ja, Almotriptan kann bei Bedarf mit einfachen Schmerzmitteln wie Paracetamol oder nichtsteroidalen Antirheumatika kombiniert werden. Die gleichzeitige Einnahme mit anderen Triptanen oder Ergotamin-Präparaten ist jedoch kontraindiziert. Zwischen der Einnahme verschiedener Triptane sollten mindestens 24 Stunden liegen.

Welche Nebenwirkungen treten am häufigsten bei Almotriptan auf?

Die häufigsten Nebenwirkungen von Almotriptan sind Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit und ein Druck- oder Engegefühl im Brust- oder Halsbereich. Diese Beschwerden sind meist mild bis mäßig ausgeprägt und von kurzer Dauer. Schwerwiegende kardiovaskuläre Nebenwirkungen sind sehr selten, können aber bei Risikopatienten auftreten.

Darf ich Almogran während der Schwangerschaft einnehmen?

Almotriptan sollte während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt eingesetzt werden. Im ersten Schwangerschaftsdrittel sollte die Anwendung möglichst vermieden werden. Schwangere Frauen mit Migräne sollten mit ihrem Arzt über nicht-medikamentöse Behandlungsoptionen und geeignete Alternativen sprechen.


Letzte Bearbeitung am Montag, 1. Dezember 2025 – 10:15 Uhr von Alex, Webmaster von med-nebenwirkungen.de.

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