Zolmitriptan ist ein hochwirksames Medikament aus der Gruppe der Triptane, das speziell zur Behandlung akuter Migräneattacken entwickelt wurde. Als selektiver Serotonin-Rezeptor-Agonist greift es gezielt in die Entstehungsmechanismen von Migräneschmerzen ein und bietet vielen Betroffenen schnelle Linderung. In Deutschland ist Zolmitriptan unter verschiedenen Handelsnamen erhältlich, wobei AscoTop zu den bekanntesten Präparaten zählt. Dieser Artikel bietet Ihnen umfassende Informationen über Wirkungsweise, Anwendung, Nebenwirkungen und wichtige Hinweise zur sicheren Verwendung von Zolmitriptan.
⚕️ Medizinischer Hinweis zu Zolmitriptan | AscoTop | Migräneattacke
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Was ist Zolmitriptan?
Zolmitriptan gehört zur Wirkstoffklasse der Triptane und wird seit Ende der 1990er Jahre erfolgreich in der Migränetherapie eingesetzt. Der Wirkstoff wurde entwickelt, um gezielt die Symptome einer akuten Migräneattacke zu bekämpfen, ohne dabei die prophylaktische Behandlung zu ersetzen. Zolmitriptan wirkt selektiv an bestimmten Serotonin-Rezeptoren (5-HT1B/1D) und greift damit direkt in die pathophysiologischen Mechanismen der Migräne ein.
Wichtige Basisinformationen
Wirkstoffgruppe: Selektive Serotonin-Rezeptor-Agonisten (Triptane)
Zulassung: Akutbehandlung von Migräneattacken mit und ohne Aura bei Erwachsenen
Verschreibungspflicht: Ja, rezeptpflichtig
Hersteller: Verschiedene, AscoTop von AstraZeneca
Verfügbare Darreichungsformen
Filmtabletten
Die klassische Form mit 2,5 mg oder 5 mg Wirkstoff. Werden mit Flüssigkeit geschluckt und eignen sich für die meisten Patienten. Wirkungseintritt nach etwa 30-45 Minuten.
Schmelztabletten
Lösen sich auf der Zunge auf und können ohne Wasser eingenommen werden. Besonders praktisch für unterwegs. Verfügbar in 2,5 mg und 5 mg Dosierung.
Nasenspray
Ermöglicht eine besonders schnelle Aufnahme über die Nasenschleimhaut. Mit 5 mg pro Sprühstoß. Ideal bei begleitender Übelkeit oder Erbrechen.
Wirkungsweise von Zolmitriptan
Die Wirkung von Zolmitriptan beruht auf einem komplexen Mechanismus, der an verschiedenen Stellen in die Entstehung von Migräneschmerzen eingreift. Das Verständnis dieser Wirkmechanismen hilft, die Bedeutung einer frühzeitigen und richtigen Anwendung zu verstehen.
Pharmakokinetische Eigenschaften
| Parameter | Wert | Bedeutung |
|---|---|---|
| Bioverfügbarkeit | 40-45% | Gute Aufnahme nach oraler Einnahme |
| Maximale Plasmakonzentration | 1,5-3 Stunden (Tablette) | Zeit bis zur höchsten Wirkstoffkonzentration |
| Halbwertszeit | 2,5-3 Stunden | Zeit bis zur Halbierung der Wirkstoffmenge |
| Wirkungseintritt | 30-45 Minuten | Beginn der Schmerzlinderung |
| Wirkdauer | Bis zu 24 Stunden | Anhaltende Wirkung bei erfolgreicher Behandlung |
Anwendung und Dosierung
Die richtige Anwendung von Zolmitriptan ist entscheidend für den Therapieerfolg. Eine zu späte Einnahme oder falsche Dosierung kann die Wirksamkeit erheblich beeinträchtigen. Aktuelle Studien aus dem Jahr 2024 zeigen, dass die Einnahme in der frühen Phase der Migräneattacke die besten Ergebnisse liefert.
Empfohlene Dosierung
Standarddosierung für Erwachsene
Initialdosis: 2,5 mg bei Beginn der Migräneattacke
Alternative: Bei unzureichender Wirkung kann in Absprache mit dem Arzt auf 5 mg erhöht werden
Wiederholungsdosis: Frühestens nach 2 Stunden, wenn die erste Dosis nicht ausreichend wirkte
Maximaldosis: 10 mg innerhalb von 24 Stunden
Anwendungshinweise nach Darreichungsform
Filmtabletten
Die Filmtabletten sollten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit geschluckt werden. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Bei manchen Patienten wird die Aufnahme durch eine leichte Mahlzeit verbessert, während bei anderen die Einnahme auf nüchternen Magen schneller wirkt.
Schmelztabletten (AscoTop)
Die Schmelztablette wird auf die Zunge gelegt, wo sie sich innerhalb weniger Sekunden auflöst. Ein Schlucken mit Wasser ist nicht erforderlich, aber möglich. Diese Darreichungsform eignet sich besonders für Patienten mit Schluckbeschwerden oder wenn kein Wasser verfügbar ist.
Nasenspray
Vor der Anwendung sollte die Nase bei Bedarf geputzt werden. Der Sprühstoß wird in ein Nasenloch appliziert, während das andere zugehalten wird. Nach dem Sprühen sollte durch die Nase eingeatmet werden. Ein Sprühstoß enthält 5 mg Zolmitriptan.
Optimaler Einnahmezeitpunkt
Prodromalphase (Vorboten)
Noch nicht der ideale Zeitpunkt. Zolmitriptan ist für die akute Attacke gedacht, nicht für die Vorbotenphase.
Beginn der Kopfschmerzen (optimal)
Der beste Zeitpunkt für die Einnahme. Studien zeigen eine Erfolgsrate von 65-70% bei früher Einnahme.
Etablierte Migräne
Einnahme noch möglich, aber mit geringerer Erfolgsrate von etwa 45-55%.
Späte Phase
Die Wirksamkeit nimmt weiter ab. Begleitende Maßnahmen wie Ruhe und Dunkelheit bleiben wichtig.
Wirksamkeit und Studienlage
Die Wirksamkeit von Zolmitriptan ist durch zahlreiche klinische Studien gut belegt. Aktuelle Metaanalysen aus dem Jahr 2024 bestätigen die hohe Effektivität des Wirkstoffs in der Akutbehandlung von Migräneattacken.
Vergleichende Wirksamkeit
Zolmitriptan 2,5 mg
Schmerzfreiheit nach 2h: 35-40%
Schmerzlinderung nach 2h: 62-65%
Anhaltende Wirkung nach 24h: 55-60%
Wiederkehrrate: 25-30%
Zolmitriptan 5 mg
Schmerzfreiheit nach 2h: 45-50%
Schmerzlinderung nach 2h: 65-70%
Anhaltende Wirkung nach 24h: 60-65%
Wiederkehrrate: 20-25%
Nasenspray 5 mg
Schmerzfreiheit nach 2h: 50-55%
Schmerzlinderung nach 2h: 68-72%
Anhaltende Wirkung nach 24h: 62-68%
Wiederkehrrate: 22-28%
Besondere Wirksamkeit bei begleitenden Symptomen
Zolmitriptan lindert nicht nur die Kopfschmerzen, sondern auch die typischen Begleitsymptome einer Migräneattacke:
- Übelkeit: Reduktion bei 65-70% der Patienten
- Lichtempfindlichkeit (Photophobie): Besserung bei 60-65% der Betroffenen
- Lärmempfindlichkeit (Phonophobie): Verbesserung bei 55-60% der Patienten
- Funktionelle Einschränkung: Deutliche Verbesserung der Alltagsfähigkeit
Nebenwirkungen und Verträglichkeit
Wie alle Arzneimittel kann auch Zolmitriptan Nebenwirkungen verursachen. Die meisten Nebenwirkungen sind mild bis moderat und vorübergehend. Das Verständnis möglicher Nebenwirkungen hilft bei der richtigen Einordnung von Symptomen und der Entscheidung, wann ein Arzt konsultiert werden sollte.
Häufige Nebenwirkungen (bei 1-10 von 100 Patienten)
Schwindelgefühl
Tritt besonders in den ersten Stunden nach der Einnahme auf. Vermeiden Sie in dieser Zeit das Führen von Fahrzeugen oder das Bedienen von Maschinen.
Müdigkeit und Schläfrigkeit
Kann die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen. Planen Sie nach der Einnahme ausreichend Ruhezeit ein.
Kribbeln und Taubheitsgefühl
Meist in Armen, Beinen oder im Gesicht. Diese Parästhesien sind in der Regel harmlos und vorübergehend.
Wärmegefühl
Häufig als Hitzewallungen oder Wärmegefühl im Körper wahrgenommen. Verschwindet meist nach kurzer Zeit.
Engegefühl
Kann in Brust, Hals oder anderen Körperteilen auftreten. Bei anhaltendem oder starkem Druckgefühl im Brustbereich sofort einen Arzt aufsuchen.
Übelkeit
Kann als Nebenwirkung des Medikaments oder als Teil der Migräne selbst auftreten. Bei starker Übelkeit kann das Nasenspray eine Alternative sein.
Gelegentliche Nebenwirkungen (bei 1-10 von 1.000 Patienten)
- Herzklopfen oder beschleunigter Herzschlag
- Muskelschmerzen oder Muskelschwäche
- Mundtrockenheit
- Erhöhter Harndrang
- Bauchschmerzen oder Verdauungsbeschwerden
- Schwächegefühl
- Erhöhte Schweißproduktion
Seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkungen
Wann Sie sofort einen Arzt aufsuchen sollten
Anzeichen eines Herzinfarkts: Starke, anhaltende Brustschmerzen, die in Arme, Schultern, Kiefer oder Nacken ausstrahlen können
Anzeichen eines Schlaganfalls: Plötzliche Lähmungserscheinungen, Sprachstörungen, Sehstörungen, starke Kopfschmerzen
Schwere allergische Reaktionen: Atemnot, Schwellungen im Gesicht, Hautausschlag mit Blasenbildung
Durchblutungsstörungen: Blasse, kalte Finger oder Zehen, starke Schmerzen in Armen oder Beinen
Besonderheiten bei verschiedenen Darreichungsformen
Zusätzliche Nebenwirkungen bei Nasenspray
- Unangenehmer Geschmack im Mund (sehr häufig)
- Brennen oder Reizung in der Nase
- Nasenbluten (selten)
- Verstopfte Nase
Gegenanzeigen und Warnhinweise
Zolmitriptan darf nicht bei allen Patienten angewendet werden. Die Kenntnis der Gegenanzeigen ist essentiell für eine sichere Anwendung.
Absolute Gegenanzeigen
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Herzinfarkt in der Vorgeschichte, koronare Herzkrankheit, Angina pectoris, Durchblutungsstörungen des Herzens, unkontrollierter Bluthochdruck
Gefäßerkrankungen
Schlaganfall oder transitorische ischämische Attacke (TIA) in der Vorgeschichte, periphere arterielle Verschlusskrankheit
Schwere Lebererkrankungen
Mittelschwere bis schwere Leberfunktionsstörungen erfordern besondere Vorsicht oder ein Therapieverbot
Überempfindlichkeit
Bekannte Allergie gegen Zolmitriptan oder einen der sonstigen Bestandteile des Medikaments
Relative Gegenanzeigen und Vorsichtsmaßnahmen
Alter
Zolmitriptan ist nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren zugelassen. Bei Patienten über 65 Jahren liegen begrenzte Erfahrungen vor, daher sollte die Anwendung nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Die Anwendung in der Schwangerschaft sollte nur nach strenger Indikationsstellung und ärztlicher Beratung erfolgen. Zolmitriptan tritt in die Muttermilch über, daher sollte nach der Einnahme für mindestens 24 Stunden nicht gestillt werden.
Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Bei Patienten mit mehreren Risikofaktoren (Rauchen, Übergewicht, Diabetes, familiäre Belastung) sollte vor der ersten Anwendung eine kardiologische Untersuchung erfolgen.
Wichtige Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Kritische Arzneimittelkombinationen
MAO-Hemmer: Mindestens 2 Wochen Abstand zwischen der Einnahme von MAO-Hemmern und Zolmitriptan einhalten
Andere Triptane oder Ergotamin: Nicht innerhalb von 24 Stunden kombinieren (erhöhtes Risiko für Gefäßverengungen)
SSRI/SNRI (Antidepressiva): Erhöhtes Risiko für ein Serotonin-Syndrom, engmaschige Überwachung erforderlich
Cimetidin: Kann die Wirkung von Zolmitriptan verstärken, Dosisanpassung möglicherweise erforderlich
Besondere Patientengruppen
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei leichten bis mittelschweren Nierenfunktionsstörungen ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei schweren Nierenfunktionsstörungen sollte die Anwendung nur nach ärztlicher Rücksprache erfolgen, da die Ausscheidung verzögert sein kann.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei leichten Leberfunktionsstörungen kann Zolmitriptan vorsichtig angewendet werden, wobei die niedrigere Dosierung von 2,5 mg bevorzugt werden sollte. Die maximale Tagesdosis sollte 5 mg nicht überschreiten. Bei mittelschweren bis schweren Leberfunktionsstörungen ist Zolmitriptan kontraindiziert.
Patienten mit besonderen Migräneformen
Migräne mit Aura
Zolmitriptan sollte nicht während der Auraphase eingenommen werden, sondern erst beim Einsetzen der Kopfschmerzphase. Eine Einnahme während der Aura ist nicht wirksam und kann theoretisch das Risiko für ischämische Ereignisse erhöhen.
Basilarismigräne und hemiplegische Migräne
Bei diesen seltenen Migräneformen ist Zolmitriptan kontraindiziert, da ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende neurologische Komplikationen besteht.
Langzeitanwendung und Medikamentenübergebrauch
Ein wichtiger Aspekt bei der Anwendung von Zolmitriptan ist die Vermeidung eines Medikamentenübergebrauchs, der zu einem medikamenteninduzierten Kopfschmerz führen kann.
Risiko eines Medikamentenübergebrauchskopfschmerzes
Definition: Kopfschmerzen, die durch zu häufige Einnahme von Akutmedikamenten entstehen
Schwellenwert: Mehr als 10 Tage pro Monat über mehr als 3 Monate
Folge: Zunahme der Kopfschmerztage und Abnahme der Wirksamkeit
Prävention: Führen Sie ein Kopfschmerztagebuch und besprechen Sie bei häufigen Attacken eine prophylaktische Therapie mit Ihrem Arzt
Anwendungshäufigkeit und Grenzen
| Zeitraum | Maximale Häufigkeit | Empfehlung |
|---|---|---|
| Pro Tag | Maximal 10 mg | Nicht mehr als 2 Einzeldosen |
| Pro Woche | Nicht mehr als 2-3 Tage | Bei häufigerer Anwendung ärztlichen Rat einholen |
| Pro Monat | Nicht mehr als 10 Tage | Bei Überschreitung prophylaktische Therapie erwägen |
Praktische Tipps für die Anwendung
Optimierung der Wirksamkeit
So erreichen Sie die beste Wirkung
- Frühe Einnahme: Nehmen Sie Zolmitriptan möglichst früh in der Kopfschmerzphase ein
- Ruhe und Dunkelheit: Unterstützen Sie die Medikamentenwirkung durch Rückzug in einen ruhigen, abgedunkelten Raum
- Ausreichend Flüssigkeit: Trinken Sie genug Wasser, aber vermeiden Sie koffeinhaltige Getränke
- Entspannungstechniken: Kombinieren Sie die Einnahme mit Entspannungsübungen oder progressiver Muskelrelaxation
- Kopfschmerztagebuch: Dokumentieren Sie Ihre Attacken und die Wirksamkeit der Behandlung
Aufbewahrung und Haltbarkeit
- Bewahren Sie Zolmitriptan bei Raumtemperatur (nicht über 25°C) auf
- Schützen Sie das Medikament vor Licht und Feuchtigkeit
- Bewahren Sie es außerhalb der Reichweite von Kindern auf
- Nasenspray nach Anbruch nur begrenzt haltbar (beachten Sie die Packungsbeilage)
- Verwenden Sie das Medikament nicht nach Ablauf des Verfallsdatums
Was tun bei unzureichender Wirkung?
Nach 2 Stunden keine Besserung
Eine zweite Dosis kann eingenommen werden. Beachten Sie die Maximaldosis von 10 mg pro Tag.
Wiederkehrende Kopfschmerzen
Bei erneutem Auftreten der Kopfschmerzen innerhalb von 24 Stunden kann eine weitere Dosis eingenommen werden, sofern die Maximaldosis nicht überschritten wird.
Regelmäßig unzureichende Wirkung
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über alternative Behandlungsmöglichkeiten oder eine Dosisanpassung.
Zunehmende Attackenfrequenz
Erwägen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt eine prophylaktische Migränetherapie.
Vergleich mit anderen Triptanen
Zolmitriptan ist eines von mehreren verfügbaren Triptanen. Jedes hat spezifische Eigenschaften, die für unterschiedliche Patientengruppen vorteilhaft sein können.
Sumatriptan
Vorteile: Lange Erfahrung, günstigster Preis, viele Darreichungsformen
Nachteile: Höhere Wiederkehrrate, mehr Nebenwirkungen
Geeignet für: Erstbehandlung, kostenbewusste Patienten
Zolmitriptan
Vorteile: Gute Verträglichkeit, schneller Wirkungseintritt, verschiedene Darreichungsformen
Nachteile: Mittleres Preissegment
Geeignet für: Patienten mit Unverträglichkeit gegenüber Sumatriptan
Rizatriptan
Vorteile: Sehr schneller Wirkungseintritt, hohe Wirksamkeit
Nachteile: Wechselwirkung mit Propranolol
Geeignet für: Patienten, die schnelle Wirkung benötigen
Eletriptan
Vorteile: Hohe Wirksamkeit, niedrige Wiederkehrrate
Nachteile: Höherer Preis, weniger Darreichungsformen
Geeignet für: Schwere Migräneattacken
Frovatriptan
Vorteile: Längste Halbwertszeit, niedrigste Wiederkehrrate
Nachteile: Langsamerer Wirkungseintritt
Geeignet für: Menstruationsmigräne
Naratriptan
Vorteile: Beste Verträglichkeit
Nachteile: Geringere Wirksamkeit, langsamerer Wirkungseintritt
Geeignet für: Milde bis moderate Attacken
Kosten und Kostenübernahme
Preisgestaltung
Die Kosten für Zolmitriptan variieren je nach Darreichungsform, Dosierung und Packungsgröße. Stand 2024 liegen die durchschnittlichen Apothekenpreise bei:
- Filmtabletten 2,5 mg (6 Stück): ca. 18-25 Euro
- Filmtabletten 5 mg (6 Stück): ca. 22-30 Euro
- Schmelztabletten 2,5 mg (6 Stück): ca. 20-28 Euro
- Schmelztabletten 5 mg (6 Stück): ca. 25-33 Euro
- Nasenspray 5 mg (6 Dosen): ca. 30-40 Euro
Gesetzliche Krankenversicherung
In Deutschland übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für Zolmitriptan in der Regel nur noch in Ausnahmefällen. Seit 2004 sind Triptane für Erwachsene von der Erstattungsfähigkeit ausgeschlossen und müssen meist privat bezahlt werden. Ausnahmen können bei besonders schweren Krankheitsverläufen nach individueller Prüfung gemacht werden.
Private Krankenversicherung
Private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für verschriebene Medikamente in der Regel entsprechend dem vereinbarten Tarif. Hier sollten die individuellen Vertragsbedingungen geprüft werden.
Aktuelle Forschung und Entwicklungen
Die Migräneforschung entwickelt sich kontinuierlich weiter. Hier einige relevante Erkenntnisse aus den Jahren 2023 und 2024:
Neue Erkenntnisse zur Wirksamkeit
Studien aus dem Jahr 2024 zeigen, dass die Kombination von Zolmitriptan mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) bei bestimmten Patientengruppen die Wirksamkeit erhöhen kann. Allerdings sollte dies nur nach ärztlicher Beratung erfolgen.
Personalisierte Medizin
Aktuelle Forschungsansätze untersuchen genetische Faktoren, die das Ansprechen auf verschiedene Triptane beeinflussen. In Zukunft könnte dies zu einer individuelleren Therapieauswahl führen.
Alternative Verabreichungswege
Neue transdermale Systeme (Pflaster) befinden sich in der Entwicklung, die eine kontinuierlichere Wirkstofffreisetzung ermöglichen und möglicherweise die Wiederkehrrate reduzieren könnten.
Zusammenfassung und Fazit
Die wichtigsten Punkte zu Zolmitriptan
- Wirkmechanismus: Selektiver Serotonin-Rezeptor-Agonist, der gezielt in die Entstehung von Migräneschmerzen eingreift
- Wirksamkeit: 62-67% der Patienten erleben innerhalb von 2 Stunden deutliche Schmerzlinderung
- Darreichungsformen: Filmtabletten, Schmelztabletten und Nasenspray für individuelle Bedürfnisse
- Verträglichkeit: Meist gut verträglich, häufigste Nebenwirkungen sind Schwindel und Müdigkeit
- Anwendung: Frühzeitige Einnahme bei Beginn der Kopfschmerzphase für optimale Wirkung
- Grenzen: Nicht mehr als 10 Tage pro Monat anwenden, um Medikamentenübergebrauchskopfschmerz zu vermeiden
- Gegenanzeigen: Nicht bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder schweren Leberfunktionsstörungen
Zolmitriptan ist ein bewährtes und wirksames Medikament zur Akutbehandlung von Migräneattacken. Die verschiedenen Darreichungsformen ermöglichen eine individuell angepasste Therapie. Entscheidend für den Erfolg ist die richtige Anwendung zum optimalen Zeitpunkt sowie die Beachtung der Anwendungsgrenzen zur Vermeidung eines Medikamentenübergebrauchskopfschmerzes. Bei häufigen Migräneattacken sollte zusätzlich eine prophylaktische Therapie in Betracht gezogen werden. Die Behandlung sollte stets in Absprache mit einem Arzt erfolgen, der die individuelle Situation berücksichtigt und die Therapie entsprechend anpasst.
Was ist Zolmitriptan und wofür wird es angewendet?
Zolmitriptan ist ein verschreibungspflichtiges Medikament aus der Gruppe der Triptane zur Akutbehandlung von Migräneattacken. Es wirkt als selektiver Serotonin-Rezeptor-Agonist, der gezielt erweiterte Hirngefäße verengt und die Schmerzweiterleitung hemmt. Zolmitriptan lindert nicht nur die Kopfschmerzen, sondern auch Begleitsymptome wie Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit. Es ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich: Filmtabletten, Schmelztabletten und Nasenspray.
Wie schnell wirkt Zolmitriptan und wie lange hält die Wirkung an?
Der Wirkungseintritt von Zolmitriptan hängt von der Darreichungsform ab. Bei Filmtabletten setzt die Wirkung nach etwa 30-45 Minuten ein, bei Schmelztabletten etwas schneller und beim Nasenspray bereits nach 15-30 Minuten. Die maximale Wirkstoffkonzentration im Blut wird nach 1,5-3 Stunden erreicht. Bei erfolgreicher Behandlung kann die schmerzlindernde Wirkung bis zu 24 Stunden anhalten. Etwa 62-67% der Patienten erleben innerhalb von 2 Stunden eine deutliche Schmerzlinderung.
Welche Nebenwirkungen kann Zolmitriptan verursachen?
Die häufigsten Nebenwirkungen von Zolmitriptan sind Schwindel, Müdigkeit, Kribbeln oder Taubheitsgefühle, Wärmegefühl und ein Engegefühl in Brust oder Hals. Diese Beschwerden sind meist mild bis moderat und vorübergehend. Seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkungen können Durchblutungsstörungen des Herzens oder Gehirns sein. Bei starken Brustschmerzen, Atemnot, Lähmungserscheinungen oder schweren allergischen Reaktionen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Das Nasenspray kann zusätzlich einen unangenehmen Geschmack und Nasenreizungen verursachen.
Wie oft darf ich Zolmitriptan anwenden?
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 2,5 mg bei Beginn der Migräneattacke. Falls nötig, kann nach frühestens 2 Stunden eine zweite Dosis eingenommen werden, wobei die maximale Tagesdosis von 10 mg nicht überschritten werden darf. Wichtig ist, dass Zolmitriptan nicht häufiger als an 10 Tagen pro Monat angewendet werden sollte, um einen Medikamentenübergebrauchskopfschmerz zu vermeiden. Bei häufigeren Migräneattacken sollte mit dem Arzt über eine vorbeugende Behandlung gesprochen werden.
Wann darf Zolmitriptan nicht angewendet werden?
Zolmitriptan darf nicht angewendet werden bei bekannten Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Angina pectoris oder unkontrolliertem Bluthochdruck, nach Schlaganfällen, bei schweren Leberfunktionsstörungen oder Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff. Auch bei bestimmten seltenen Migräneformen wie hemiplegischer oder Basilarismigräne ist Zolmitriptan kontraindiziert. In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte es nur nach strenger ärztlicher Abwägung angewendet werden. Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist Zolmitriptan nicht zugelassen.
Letzte Bearbeitung am Montag, 1. Dezember 2025 – 10:14 Uhr von Alex, Webmaster von med-nebenwirkungen.de.