Zolmitriptan | AscoTop | Migräneattacke

Zolmitriptan ist ein hochwirksames Medikament aus der Gruppe der Triptane, das speziell zur Behandlung akuter Migräneattacken entwickelt wurde. Als selektiver Serotonin-Rezeptor-Agonist greift es gezielt in die Entstehungsmechanismen von Migräneschmerzen ein und bietet vielen Betroffenen schnelle Linderung. In Deutschland ist Zolmitriptan unter verschiedenen Handelsnamen erhältlich, wobei AscoTop zu den bekanntesten Präparaten zählt. Dieser Artikel bietet Ihnen umfassende Informationen über Wirkungsweise, Anwendung, Nebenwirkungen und wichtige Hinweise zur sicheren Verwendung von Zolmitriptan.

⚕️ Medizinischer Hinweis zu Zolmitriptan | AscoTop | Migräneattacke

Inhaltsverzeichnis

Die Informationen auf dieser Seite zu Zolmitriptan | AscoTop | Migräneattacke dienen ausschließlich der allgemeinen Aufklärung und ersetzen in keinem Fall die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen Arzt oder Apotheker.

🚨 Bei akuten Beschwerden oder Notfällen:

Notruf: 112 – lebensbedrohliche Situationen

Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117 – außerhalb der Praxiszeiten

📋 Weitere wichtige Anlaufstellen:

🦷 Zahnärztlicher Notdienst: Zahnarzt-Suche

☠️ Giftnotruf: www.giftnotruf.de (regionale Giftinformationszentralen)

💬 Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 (kostenlos, 24/7)

Bitte nehmen Sie keine Medikamente eigenmächtig ein, setzen Sie diese nicht ohne Rücksprache ab und verändern Sie keine Dosierungen. Sollten Sie Nebenwirkungen bemerken oder unsicher sein, wenden Sie sich umgehend an Ihren behandelnden Arzt oder Apotheker.

Unser Gesundheitslexikon bietet Ihnen umfassende Einblicke in medizinische Begriffe.

Was ist Zolmitriptan?

Zolmitriptan gehört zur Wirkstoffklasse der Triptane und wird seit Ende der 1990er Jahre erfolgreich in der Migränetherapie eingesetzt. Der Wirkstoff wurde entwickelt, um gezielt die Symptome einer akuten Migräneattacke zu bekämpfen, ohne dabei die prophylaktische Behandlung zu ersetzen. Zolmitriptan wirkt selektiv an bestimmten Serotonin-Rezeptoren (5-HT1B/1D) und greift damit direkt in die pathophysiologischen Mechanismen der Migräne ein.

Wichtige Basisinformationen

Wirkstoffgruppe: Selektive Serotonin-Rezeptor-Agonisten (Triptane)

Zulassung: Akutbehandlung von Migräneattacken mit und ohne Aura bei Erwachsenen

Verschreibungspflicht: Ja, rezeptpflichtig

Hersteller: Verschiedene, AscoTop von AstraZeneca

Verfügbare Darreichungsformen

Filmtabletten

Die klassische Form mit 2,5 mg oder 5 mg Wirkstoff. Werden mit Flüssigkeit geschluckt und eignen sich für die meisten Patienten. Wirkungseintritt nach etwa 30-45 Minuten.

Schmelztabletten

Lösen sich auf der Zunge auf und können ohne Wasser eingenommen werden. Besonders praktisch für unterwegs. Verfügbar in 2,5 mg und 5 mg Dosierung.

Nasenspray

Ermöglicht eine besonders schnelle Aufnahme über die Nasenschleimhaut. Mit 5 mg pro Sprühstoß. Ideal bei begleitender Übelkeit oder Erbrechen.

Wirkungsweise von Zolmitriptan

Die Wirkung von Zolmitriptan beruht auf einem komplexen Mechanismus, der an verschiedenen Stellen in die Entstehung von Migräneschmerzen eingreift. Das Verständnis dieser Wirkmechanismen hilft, die Bedeutung einer frühzeitigen und richtigen Anwendung zu verstehen.

Aktivierung von Serotonin-Rezeptoren: Zolmitriptan bindet selektiv an 5-HT1B- und 5-HT1D-Rezeptoren im Gehirn und an den Blutgefäßen der Hirnhäute.
Gefäßverengung: Durch die Aktivierung der 5-HT1B-Rezeptoren kommt es zu einer Verengung der erweiterten Hirngefäße, was den pulsierenden Kopfschmerz reduziert.
Hemmung der Schmerzweiterleitung: Die Aktivierung der 5-HT1D-Rezeptoren hemmt die Freisetzung von entzündungsfördernden Botenstoffen und unterbricht die Schmerzweiterleitung.
Reduktion der neurogenen Entzündung: Die Freisetzung von Neuropeptiden wie CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide) wird gehemmt, wodurch die Entzündungsreaktion an den Hirnhäuten abnimmt.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Parameter Wert Bedeutung
Bioverfügbarkeit 40-45% Gute Aufnahme nach oraler Einnahme
Maximale Plasmakonzentration 1,5-3 Stunden (Tablette) Zeit bis zur höchsten Wirkstoffkonzentration
Halbwertszeit 2,5-3 Stunden Zeit bis zur Halbierung der Wirkstoffmenge
Wirkungseintritt 30-45 Minuten Beginn der Schmerzlinderung
Wirkdauer Bis zu 24 Stunden Anhaltende Wirkung bei erfolgreicher Behandlung

Anwendung und Dosierung

Die richtige Anwendung von Zolmitriptan ist entscheidend für den Therapieerfolg. Eine zu späte Einnahme oder falsche Dosierung kann die Wirksamkeit erheblich beeinträchtigen. Aktuelle Studien aus dem Jahr 2024 zeigen, dass die Einnahme in der frühen Phase der Migräneattacke die besten Ergebnisse liefert.

Empfohlene Dosierung

Standarddosierung für Erwachsene

Initialdosis: 2,5 mg bei Beginn der Migräneattacke

Alternative: Bei unzureichender Wirkung kann in Absprache mit dem Arzt auf 5 mg erhöht werden

Wiederholungsdosis: Frühestens nach 2 Stunden, wenn die erste Dosis nicht ausreichend wirkte

Maximaldosis: 10 mg innerhalb von 24 Stunden

Anwendungshinweise nach Darreichungsform

Filmtabletten

Die Filmtabletten sollten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit geschluckt werden. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Bei manchen Patienten wird die Aufnahme durch eine leichte Mahlzeit verbessert, während bei anderen die Einnahme auf nüchternen Magen schneller wirkt.

Schmelztabletten (AscoTop)

Die Schmelztablette wird auf die Zunge gelegt, wo sie sich innerhalb weniger Sekunden auflöst. Ein Schlucken mit Wasser ist nicht erforderlich, aber möglich. Diese Darreichungsform eignet sich besonders für Patienten mit Schluckbeschwerden oder wenn kein Wasser verfügbar ist.

Nasenspray

Vor der Anwendung sollte die Nase bei Bedarf geputzt werden. Der Sprühstoß wird in ein Nasenloch appliziert, während das andere zugehalten wird. Nach dem Sprühen sollte durch die Nase eingeatmet werden. Ein Sprühstoß enthält 5 mg Zolmitriptan.

Optimaler Einnahmezeitpunkt

Prodromalphase (Vorboten)

Noch nicht der ideale Zeitpunkt. Zolmitriptan ist für die akute Attacke gedacht, nicht für die Vorbotenphase.

Beginn der Kopfschmerzen (optimal)

Der beste Zeitpunkt für die Einnahme. Studien zeigen eine Erfolgsrate von 65-70% bei früher Einnahme.

Etablierte Migräne

Einnahme noch möglich, aber mit geringerer Erfolgsrate von etwa 45-55%.

Späte Phase

Die Wirksamkeit nimmt weiter ab. Begleitende Maßnahmen wie Ruhe und Dunkelheit bleiben wichtig.

Wirksamkeit und Studienlage

Die Wirksamkeit von Zolmitriptan ist durch zahlreiche klinische Studien gut belegt. Aktuelle Metaanalysen aus dem Jahr 2024 bestätigen die hohe Effektivität des Wirkstoffs in der Akutbehandlung von Migräneattacken.

62-67%
der Patienten erleben nach 2 Stunden eine deutliche Schmerzlinderung

Vergleichende Wirksamkeit

Zolmitriptan 2,5 mg

Schmerzfreiheit nach 2h: 35-40%

Schmerzlinderung nach 2h: 62-65%

Anhaltende Wirkung nach 24h: 55-60%

Wiederkehrrate: 25-30%

Zolmitriptan 5 mg

Schmerzfreiheit nach 2h: 45-50%

Schmerzlinderung nach 2h: 65-70%

Anhaltende Wirkung nach 24h: 60-65%

Wiederkehrrate: 20-25%

Nasenspray 5 mg

Schmerzfreiheit nach 2h: 50-55%

Schmerzlinderung nach 2h: 68-72%

Anhaltende Wirkung nach 24h: 62-68%

Wiederkehrrate: 22-28%

Besondere Wirksamkeit bei begleitenden Symptomen

Zolmitriptan lindert nicht nur die Kopfschmerzen, sondern auch die typischen Begleitsymptome einer Migräneattacke:

  • Übelkeit: Reduktion bei 65-70% der Patienten
  • Lichtempfindlichkeit (Photophobie): Besserung bei 60-65% der Betroffenen
  • Lärmempfindlichkeit (Phonophobie): Verbesserung bei 55-60% der Patienten
  • Funktionelle Einschränkung: Deutliche Verbesserung der Alltagsfähigkeit

Nebenwirkungen und Verträglichkeit

Wie alle Arzneimittel kann auch Zolmitriptan Nebenwirkungen verursachen. Die meisten Nebenwirkungen sind mild bis moderat und vorübergehend. Das Verständnis möglicher Nebenwirkungen hilft bei der richtigen Einordnung von Symptomen und der Entscheidung, wann ein Arzt konsultiert werden sollte.

Häufige Nebenwirkungen (bei 1-10 von 100 Patienten)

Schwindelgefühl

Tritt besonders in den ersten Stunden nach der Einnahme auf. Vermeiden Sie in dieser Zeit das Führen von Fahrzeugen oder das Bedienen von Maschinen.

Müdigkeit und Schläfrigkeit

Kann die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen. Planen Sie nach der Einnahme ausreichend Ruhezeit ein.

Kribbeln und Taubheitsgefühl

Meist in Armen, Beinen oder im Gesicht. Diese Parästhesien sind in der Regel harmlos und vorübergehend.

Wärmegefühl

Häufig als Hitzewallungen oder Wärmegefühl im Körper wahrgenommen. Verschwindet meist nach kurzer Zeit.

Engegefühl

Kann in Brust, Hals oder anderen Körperteilen auftreten. Bei anhaltendem oder starkem Druckgefühl im Brustbereich sofort einen Arzt aufsuchen.

Übelkeit

Kann als Nebenwirkung des Medikaments oder als Teil der Migräne selbst auftreten. Bei starker Übelkeit kann das Nasenspray eine Alternative sein.

Gelegentliche Nebenwirkungen (bei 1-10 von 1.000 Patienten)

  • Herzklopfen oder beschleunigter Herzschlag
  • Muskelschmerzen oder Muskelschwäche
  • Mundtrockenheit
  • Erhöhter Harndrang
  • Bauchschmerzen oder Verdauungsbeschwerden
  • Schwächegefühl
  • Erhöhte Schweißproduktion

Seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkungen

Wann Sie sofort einen Arzt aufsuchen sollten

Anzeichen eines Herzinfarkts: Starke, anhaltende Brustschmerzen, die in Arme, Schultern, Kiefer oder Nacken ausstrahlen können

Anzeichen eines Schlaganfalls: Plötzliche Lähmungserscheinungen, Sprachstörungen, Sehstörungen, starke Kopfschmerzen

Schwere allergische Reaktionen: Atemnot, Schwellungen im Gesicht, Hautausschlag mit Blasenbildung

Durchblutungsstörungen: Blasse, kalte Finger oder Zehen, starke Schmerzen in Armen oder Beinen

Besonderheiten bei verschiedenen Darreichungsformen

Zusätzliche Nebenwirkungen bei Nasenspray

  • Unangenehmer Geschmack im Mund (sehr häufig)
  • Brennen oder Reizung in der Nase
  • Nasenbluten (selten)
  • Verstopfte Nase

Gegenanzeigen und Warnhinweise

Zolmitriptan darf nicht bei allen Patienten angewendet werden. Die Kenntnis der Gegenanzeigen ist essentiell für eine sichere Anwendung.

Absolute Gegenanzeigen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Herzinfarkt in der Vorgeschichte, koronare Herzkrankheit, Angina pectoris, Durchblutungsstörungen des Herzens, unkontrollierter Bluthochdruck

Gefäßerkrankungen

Schlaganfall oder transitorische ischämische Attacke (TIA) in der Vorgeschichte, periphere arterielle Verschlusskrankheit

Schwere Lebererkrankungen

Mittelschwere bis schwere Leberfunktionsstörungen erfordern besondere Vorsicht oder ein Therapieverbot

Überempfindlichkeit

Bekannte Allergie gegen Zolmitriptan oder einen der sonstigen Bestandteile des Medikaments

Relative Gegenanzeigen und Vorsichtsmaßnahmen

Alter

Zolmitriptan ist nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren zugelassen. Bei Patienten über 65 Jahren liegen begrenzte Erfahrungen vor, daher sollte die Anwendung nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

Schwangerschaft und Stillzeit

Die Anwendung in der Schwangerschaft sollte nur nach strenger Indikationsstellung und ärztlicher Beratung erfolgen. Zolmitriptan tritt in die Muttermilch über, daher sollte nach der Einnahme für mindestens 24 Stunden nicht gestillt werden.

Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Bei Patienten mit mehreren Risikofaktoren (Rauchen, Übergewicht, Diabetes, familiäre Belastung) sollte vor der ersten Anwendung eine kardiologische Untersuchung erfolgen.

Wichtige Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Kritische Arzneimittelkombinationen

MAO-Hemmer: Mindestens 2 Wochen Abstand zwischen der Einnahme von MAO-Hemmern und Zolmitriptan einhalten

Andere Triptane oder Ergotamin: Nicht innerhalb von 24 Stunden kombinieren (erhöhtes Risiko für Gefäßverengungen)

SSRI/SNRI (Antidepressiva): Erhöhtes Risiko für ein Serotonin-Syndrom, engmaschige Überwachung erforderlich

Cimetidin: Kann die Wirkung von Zolmitriptan verstärken, Dosisanpassung möglicherweise erforderlich

Besondere Patientengruppen

Patienten mit Nierenfunktionsstörungen

Bei leichten bis mittelschweren Nierenfunktionsstörungen ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei schweren Nierenfunktionsstörungen sollte die Anwendung nur nach ärztlicher Rücksprache erfolgen, da die Ausscheidung verzögert sein kann.

Patienten mit Leberfunktionsstörungen

Bei leichten Leberfunktionsstörungen kann Zolmitriptan vorsichtig angewendet werden, wobei die niedrigere Dosierung von 2,5 mg bevorzugt werden sollte. Die maximale Tagesdosis sollte 5 mg nicht überschreiten. Bei mittelschweren bis schweren Leberfunktionsstörungen ist Zolmitriptan kontraindiziert.

Patienten mit besonderen Migräneformen

Migräne mit Aura

Zolmitriptan sollte nicht während der Auraphase eingenommen werden, sondern erst beim Einsetzen der Kopfschmerzphase. Eine Einnahme während der Aura ist nicht wirksam und kann theoretisch das Risiko für ischämische Ereignisse erhöhen.

Basilarismigräne und hemiplegische Migräne

Bei diesen seltenen Migräneformen ist Zolmitriptan kontraindiziert, da ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende neurologische Komplikationen besteht.

Langzeitanwendung und Medikamentenübergebrauch

Ein wichtiger Aspekt bei der Anwendung von Zolmitriptan ist die Vermeidung eines Medikamentenübergebrauchs, der zu einem medikamenteninduzierten Kopfschmerz führen kann.

Risiko eines Medikamentenübergebrauchskopfschmerzes

Definition: Kopfschmerzen, die durch zu häufige Einnahme von Akutmedikamenten entstehen

Schwellenwert: Mehr als 10 Tage pro Monat über mehr als 3 Monate

Folge: Zunahme der Kopfschmerztage und Abnahme der Wirksamkeit

Prävention: Führen Sie ein Kopfschmerztagebuch und besprechen Sie bei häufigen Attacken eine prophylaktische Therapie mit Ihrem Arzt

Anwendungshäufigkeit und Grenzen

Zeitraum Maximale Häufigkeit Empfehlung
Pro Tag Maximal 10 mg Nicht mehr als 2 Einzeldosen
Pro Woche Nicht mehr als 2-3 Tage Bei häufigerer Anwendung ärztlichen Rat einholen
Pro Monat Nicht mehr als 10 Tage Bei Überschreitung prophylaktische Therapie erwägen

Praktische Tipps für die Anwendung

Optimierung der Wirksamkeit

So erreichen Sie die beste Wirkung

  • Frühe Einnahme: Nehmen Sie Zolmitriptan möglichst früh in der Kopfschmerzphase ein
  • Ruhe und Dunkelheit: Unterstützen Sie die Medikamentenwirkung durch Rückzug in einen ruhigen, abgedunkelten Raum
  • Ausreichend Flüssigkeit: Trinken Sie genug Wasser, aber vermeiden Sie koffeinhaltige Getränke
  • Entspannungstechniken: Kombinieren Sie die Einnahme mit Entspannungsübungen oder progressiver Muskelrelaxation
  • Kopfschmerztagebuch: Dokumentieren Sie Ihre Attacken und die Wirksamkeit der Behandlung

Aufbewahrung und Haltbarkeit

  • Bewahren Sie Zolmitriptan bei Raumtemperatur (nicht über 25°C) auf
  • Schützen Sie das Medikament vor Licht und Feuchtigkeit
  • Bewahren Sie es außerhalb der Reichweite von Kindern auf
  • Nasenspray nach Anbruch nur begrenzt haltbar (beachten Sie die Packungsbeilage)
  • Verwenden Sie das Medikament nicht nach Ablauf des Verfallsdatums

Was tun bei unzureichender Wirkung?

Nach 2 Stunden keine Besserung

Eine zweite Dosis kann eingenommen werden. Beachten Sie die Maximaldosis von 10 mg pro Tag.

Wiederkehrende Kopfschmerzen

Bei erneutem Auftreten der Kopfschmerzen innerhalb von 24 Stunden kann eine weitere Dosis eingenommen werden, sofern die Maximaldosis nicht überschritten wird.

Regelmäßig unzureichende Wirkung

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über alternative Behandlungsmöglichkeiten oder eine Dosisanpassung.

Zunehmende Attackenfrequenz

Erwägen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt eine prophylaktische Migränetherapie.

Vergleich mit anderen Triptanen

Zolmitriptan ist eines von mehreren verfügbaren Triptanen. Jedes hat spezifische Eigenschaften, die für unterschiedliche Patientengruppen vorteilhaft sein können.

Sumatriptan

Vorteile: Lange Erfahrung, günstigster Preis, viele Darreichungsformen

Nachteile: Höhere Wiederkehrrate, mehr Nebenwirkungen

Geeignet für: Erstbehandlung, kostenbewusste Patienten

Zolmitriptan

Vorteile: Gute Verträglichkeit, schneller Wirkungseintritt, verschiedene Darreichungsformen

Nachteile: Mittleres Preissegment

Geeignet für: Patienten mit Unverträglichkeit gegenüber Sumatriptan

Rizatriptan

Vorteile: Sehr schneller Wirkungseintritt, hohe Wirksamkeit

Nachteile: Wechselwirkung mit Propranolol

Geeignet für: Patienten, die schnelle Wirkung benötigen

Eletriptan

Vorteile: Hohe Wirksamkeit, niedrige Wiederkehrrate

Nachteile: Höherer Preis, weniger Darreichungsformen

Geeignet für: Schwere Migräneattacken

Frovatriptan

Vorteile: Längste Halbwertszeit, niedrigste Wiederkehrrate

Nachteile: Langsamerer Wirkungseintritt

Geeignet für: Menstruationsmigräne

Naratriptan

Vorteile: Beste Verträglichkeit

Nachteile: Geringere Wirksamkeit, langsamerer Wirkungseintritt

Geeignet für: Milde bis moderate Attacken

Kosten und Kostenübernahme

Preisgestaltung

Die Kosten für Zolmitriptan variieren je nach Darreichungsform, Dosierung und Packungsgröße. Stand 2024 liegen die durchschnittlichen Apothekenpreise bei:

  • Filmtabletten 2,5 mg (6 Stück): ca. 18-25 Euro
  • Filmtabletten 5 mg (6 Stück): ca. 22-30 Euro
  • Schmelztabletten 2,5 mg (6 Stück): ca. 20-28 Euro
  • Schmelztabletten 5 mg (6 Stück): ca. 25-33 Euro
  • Nasenspray 5 mg (6 Dosen): ca. 30-40 Euro

Gesetzliche Krankenversicherung

In Deutschland übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für Zolmitriptan in der Regel nur noch in Ausnahmefällen. Seit 2004 sind Triptane für Erwachsene von der Erstattungsfähigkeit ausgeschlossen und müssen meist privat bezahlt werden. Ausnahmen können bei besonders schweren Krankheitsverläufen nach individueller Prüfung gemacht werden.

Private Krankenversicherung

Private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für verschriebene Medikamente in der Regel entsprechend dem vereinbarten Tarif. Hier sollten die individuellen Vertragsbedingungen geprüft werden.

Aktuelle Forschung und Entwicklungen

Die Migräneforschung entwickelt sich kontinuierlich weiter. Hier einige relevante Erkenntnisse aus den Jahren 2023 und 2024:

Neue Erkenntnisse zur Wirksamkeit

Studien aus dem Jahr 2024 zeigen, dass die Kombination von Zolmitriptan mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) bei bestimmten Patientengruppen die Wirksamkeit erhöhen kann. Allerdings sollte dies nur nach ärztlicher Beratung erfolgen.

Personalisierte Medizin

Aktuelle Forschungsansätze untersuchen genetische Faktoren, die das Ansprechen auf verschiedene Triptane beeinflussen. In Zukunft könnte dies zu einer individuelleren Therapieauswahl führen.

Alternative Verabreichungswege

Neue transdermale Systeme (Pflaster) befinden sich in der Entwicklung, die eine kontinuierlichere Wirkstofffreisetzung ermöglichen und möglicherweise die Wiederkehrrate reduzieren könnten.

Zusammenfassung und Fazit

Die wichtigsten Punkte zu Zolmitriptan

  • Wirkmechanismus: Selektiver Serotonin-Rezeptor-Agonist, der gezielt in die Entstehung von Migräneschmerzen eingreift
  • Wirksamkeit: 62-67% der Patienten erleben innerhalb von 2 Stunden deutliche Schmerzlinderung
  • Darreichungsformen: Filmtabletten, Schmelztabletten und Nasenspray für individuelle Bedürfnisse
  • Verträglichkeit: Meist gut verträglich, häufigste Nebenwirkungen sind Schwindel und Müdigkeit
  • Anwendung: Frühzeitige Einnahme bei Beginn der Kopfschmerzphase für optimale Wirkung
  • Grenzen: Nicht mehr als 10 Tage pro Monat anwenden, um Medikamentenübergebrauchskopfschmerz zu vermeiden
  • Gegenanzeigen: Nicht bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder schweren Leberfunktionsstörungen

Zolmitriptan ist ein bewährtes und wirksames Medikament zur Akutbehandlung von Migräneattacken. Die verschiedenen Darreichungsformen ermöglichen eine individuell angepasste Therapie. Entscheidend für den Erfolg ist die richtige Anwendung zum optimalen Zeitpunkt sowie die Beachtung der Anwendungsgrenzen zur Vermeidung eines Medikamentenübergebrauchskopfschmerzes. Bei häufigen Migräneattacken sollte zusätzlich eine prophylaktische Therapie in Betracht gezogen werden. Die Behandlung sollte stets in Absprache mit einem Arzt erfolgen, der die individuelle Situation berücksichtigt und die Therapie entsprechend anpasst.

Was ist Zolmitriptan und wofür wird es angewendet?

Zolmitriptan ist ein verschreibungspflichtiges Medikament aus der Gruppe der Triptane zur Akutbehandlung von Migräneattacken. Es wirkt als selektiver Serotonin-Rezeptor-Agonist, der gezielt erweiterte Hirngefäße verengt und die Schmerzweiterleitung hemmt. Zolmitriptan lindert nicht nur die Kopfschmerzen, sondern auch Begleitsymptome wie Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit. Es ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich: Filmtabletten, Schmelztabletten und Nasenspray.

Wie schnell wirkt Zolmitriptan und wie lange hält die Wirkung an?

Der Wirkungseintritt von Zolmitriptan hängt von der Darreichungsform ab. Bei Filmtabletten setzt die Wirkung nach etwa 30-45 Minuten ein, bei Schmelztabletten etwas schneller und beim Nasenspray bereits nach 15-30 Minuten. Die maximale Wirkstoffkonzentration im Blut wird nach 1,5-3 Stunden erreicht. Bei erfolgreicher Behandlung kann die schmerzlindernde Wirkung bis zu 24 Stunden anhalten. Etwa 62-67% der Patienten erleben innerhalb von 2 Stunden eine deutliche Schmerzlinderung.

Welche Nebenwirkungen kann Zolmitriptan verursachen?

Die häufigsten Nebenwirkungen von Zolmitriptan sind Schwindel, Müdigkeit, Kribbeln oder Taubheitsgefühle, Wärmegefühl und ein Engegefühl in Brust oder Hals. Diese Beschwerden sind meist mild bis moderat und vorübergehend. Seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkungen können Durchblutungsstörungen des Herzens oder Gehirns sein. Bei starken Brustschmerzen, Atemnot, Lähmungserscheinungen oder schweren allergischen Reaktionen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Das Nasenspray kann zusätzlich einen unangenehmen Geschmack und Nasenreizungen verursachen.

Wie oft darf ich Zolmitriptan anwenden?

Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 2,5 mg bei Beginn der Migräneattacke. Falls nötig, kann nach frühestens 2 Stunden eine zweite Dosis eingenommen werden, wobei die maximale Tagesdosis von 10 mg nicht überschritten werden darf. Wichtig ist, dass Zolmitriptan nicht häufiger als an 10 Tagen pro Monat angewendet werden sollte, um einen Medikamentenübergebrauchskopfschmerz zu vermeiden. Bei häufigeren Migräneattacken sollte mit dem Arzt über eine vorbeugende Behandlung gesprochen werden.

Wann darf Zolmitriptan nicht angewendet werden?

Zolmitriptan darf nicht angewendet werden bei bekannten Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Angina pectoris oder unkontrolliertem Bluthochdruck, nach Schlaganfällen, bei schweren Leberfunktionsstörungen oder Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff. Auch bei bestimmten seltenen Migräneformen wie hemiplegischer oder Basilarismigräne ist Zolmitriptan kontraindiziert. In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte es nur nach strenger ärztlicher Abwägung angewendet werden. Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist Zolmitriptan nicht zugelassen.


Letzte Bearbeitung am Montag, 1. Dezember 2025 – 10:14 Uhr von Alex, Webmaster von med-nebenwirkungen.de.

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