Paracetamol Beipackzettel – Dosierung | Nebenwirkungen

Paracetamol gehört zu den meistverwendeten Schmerzmitteln weltweit und ist in Deutschland rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Das bewährte Medikament lindert Schmerzen und senkt Fieber, wird jedoch häufig ohne ausreichende Kenntnis der korrekten Dosierung und möglicher Risiken eingenommen. Dieser umfassende Beipackzettel-Ratgeber informiert Sie detailliert über die richtige Anwendung, empfohlene Dosierungen für verschiedene Altersgruppen, wichtige Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie Sicherheitshinweise für die verantwortungsvolle Einnahme von Paracetamol.

⚕️ Medizinischer Hinweis zu Paracetamol Beipackzettel – Dosierung | Nebenwirkungen

Inhaltsverzeichnis

Die Informationen auf dieser Seite zu Paracetamol Beipackzettel – Dosierung | Nebenwirkungen dienen ausschließlich der allgemeinen Aufklärung und ersetzen in keinem Fall die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen Arzt oder Apotheker.

🚨 Bei akuten Beschwerden oder Notfällen:

Notruf: 112 – lebensbedrohliche Situationen

Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117 – außerhalb der Praxiszeiten

📋 Weitere wichtige Anlaufstellen:

🦷 Zahnärztlicher Notdienst: Zahnarzt-Suche

☠️ Giftnotruf: www.giftnotruf.de (regionale Giftinformationszentralen)

💬 Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 (kostenlos, 24/7)

Bitte nehmen Sie keine Medikamente eigenmächtig ein, setzen Sie diese nicht ohne Rücksprache ab und verändern Sie keine Dosierungen. Sollten Sie Nebenwirkungen bemerken oder unsicher sein, wenden Sie sich umgehend an Ihren behandelnden Arzt oder Apotheker.

Unser Gesundheitslexikon bietet Ihnen umfassende Einblicke in medizinische Begriffe.

Was ist Paracetamol?

Paracetamol, auch unter dem Namen Acetaminophen bekannt, ist ein schmerzlinderndes und fiebersenkendes Medikament, das seit über 70 Jahren in der Medizin eingesetzt wird. Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der nicht-opioiden Analgetika und Antipyretika und ist in Deutschland eines der am häufigsten verwendeten rezeptfreien Arzneimittel.

Zusammensetzung und Darreichungsformen

Wirkstoff: Paracetamol (N-(4-Hydroxyphenyl)acetamid)

Verfügbare Formen:

  • Tabletten: 500 mg, 1000 mg
  • Brausetabletten: 500 mg, 1000 mg
  • Zäpfchen: 75 mg, 125 mg, 250 mg, 500 mg, 1000 mg
  • Saft/Suspension: 200 mg/5 ml, 250 mg/5 ml
  • Tropfen: 100 mg/ml
  • Granulat: 500 mg, 1000 mg

Wirkungsweise

Paracetamol wirkt hauptsächlich im Gehirn und Rückenmark, wo es die Bildung von Prostaglandinen hemmt – körpereigene Botenstoffe, die für Schmerz- und Fieberreaktionen verantwortlich sind. Im Gegensatz zu nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen hat Paracetamol jedoch keine entzündungshemmende Wirkung im peripheren Gewebe und ist daher bei entzündlichen Erkrankungen weniger wirksam.

Anwendungsgebiete

Hauptindikationen

  • Leichte bis mäßig starke Schmerzen (Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Regelschmerzen)
  • Fieber bei Erkältungen und grippalen Infekten
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Postoperative Schmerzen in Kombination mit anderen Schmerzmitteln
  • Schmerzen bei Kindern ab 3 Monaten (nach ärztlicher Rücksprache)

Dosierung von Paracetamol

⚠️ Wichtige Sicherheitshinweise zur Dosierung

Maximale Tagesdosis für Erwachsene: 4000 mg (4 Gramm)

Maximale Einzeldosis für Erwachsene: 1000 mg

Mindestabstand zwischen Einnahmen: 4-6 Stunden

Eine Überdosierung kann zu schweren, potenziell tödlichen Leberschäden führen!

Dosierung nach Altersgruppen

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren (über 43 kg)

500-1000 mg

Einzeldosis: 500-1000 mg

Häufigkeit: Alle 4-6 Stunden

Maximale Tagesdosis: 4000 mg

Maximale Anwendungsdauer: 3 Tage bei Fieber, 4 Tage bei Schmerzen ohne ärztliche Rücksprache

Kinder 6-12 Jahre (20-43 kg)

250-500 mg

Einzeldosis: 250-500 mg (10-15 mg/kg Körpergewicht)

Häufigkeit: Alle 4-6 Stunden

Maximale Tagesdosis: 2000 mg

Hinweis: Bei Kindern sollte die Dosierung nach Körpergewicht erfolgen

Kinder 3-6 Jahre (15-20 kg)

200-250 mg

Einzeldosis: 200-250 mg

Häufigkeit: Alle 4-6 Stunden

Maximale Tagesdosis: 1000 mg

Empfehlung: Saft oder Zäpfchen bevorzugen

Kleinkinder 1-3 Jahre (10-15 kg)

120-200 mg

Einzeldosis: 120-200 mg

Häufigkeit: Alle 4-6 Stunden

Maximale Tagesdosis: 750 mg

Darreichung: Zäpfchen oder Saft

Säuglinge 3-12 Monate (5-10 kg)

60-125 mg

Einzeldosis: 60-125 mg (10-15 mg/kg)

Häufigkeit: Alle 6 Stunden

Maximale Tagesdosis: 500 mg

Wichtig: Nur nach ärztlicher Anweisung!

Besondere Patientengruppen

2000 mg

Lebererkrankungen: Maximale Tagesdosis 2000 mg

Niereninsuffizienz: Verlängerter Dosierungsabstand (mind. 6-8 Stunden)

Ältere Patienten: Reduzierte Dosis empfohlen

Untergewichtige Personen: Dosisanpassung erforderlich

Einnahmehinweise

Vor der Einnahme

Überprüfen Sie, ob Sie in den letzten 4-6 Stunden bereits Paracetamol oder paracetamolhaltige Kombinationspräparate eingenommen haben. Viele Erkältungsmittel enthalten Paracetamol als Bestandteil.

Während der Einnahme

Nehmen Sie Tabletten mit ausreichend Flüssigkeit (mindestens 200 ml Wasser) ein. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen, bei empfindlichem Magen kann die Einnahme mit Nahrung sinnvoll sein.

Wirkungseintritt

Die schmerzlindernde und fiebersenkende Wirkung setzt in der Regel nach 30-60 Minuten ein und hält etwa 4-6 Stunden an. Bei Brausetabletten kann der Wirkungseintritt schneller erfolgen.

Nach der Einnahme

Dokumentieren Sie Zeitpunkt und Dosis der Einnahme, um versehentliche Überdosierungen zu vermeiden. Bei ausbleibender Wirkung nicht eigenmächtig die Dosis erhöhen, sondern ärztlichen Rat einholen.

Nebenwirkungen von Paracetamol

Obwohl Paracetamol bei korrekter Anwendung als gut verträglich gilt, können Nebenwirkungen auftreten. Die Häufigkeit und Schwere der Nebenwirkungen hängen von der Dosierung, der Anwendungsdauer und individuellen Faktoren ab.

Häufigkeit von Nebenwirkungen

Selten (0,01-0,1%)

Magen-Darm-Beschwerden

Selten (0,01-0,1%)

Allergische Reaktionen

  • Hautausschlag und Juckreiz
  • Nesselsucht (Urtikaria)
  • Hautrötungen
  • Gesichtsschwellungen
Sehr selten (<0,01%)

Blutbildveränderungen

  • Thrombozytopenie (verminderte Blutplättchenzahl)
  • Leukopenie (verminderte weiße Blutkörperchen)
  • Agranulozytose (schwere Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen)
Gelegentlich (0,1-1%)

Leberfunktionsstörungen

  • Erhöhte Leberwerte (Transaminasen)
  • Bei Überdosierung: akutes Leberversagen
  • Gelbsucht (bei schweren Fällen)
  • Lebernekrose bei Intoxikation
Sehr selten (<0,01%)

Atemwegssymptome

  • Bronchospasmus (besonders bei Asthmatikern)
  • Atembeschwerden
  • Asthmaanfälle bei empfindlichen Personen
Sehr selten (<0,01%)

Schwere Hautreaktionen

  • Stevens-Johnson-Syndrom
  • Toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom)
  • Akute generalisierte exanthematische Pustulose

Überdosierung – Ein ernstes Risiko

⚠️ Symptome einer Paracetamol-Überdosierung

Phase 1 (0-24 Stunden nach Einnahme):

Phase 2 (24-72 Stunden):

  • Scheinbare Besserung der Symptome
  • Anstieg der Leberwerte im Blut
  • Beginn der Leberschädigung

Phase 3 (72-96 Stunden):

  • Gelbsucht
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Leberversagen
  • Nierenversagen
  • Bewusstseinstrübung bis zum Koma

Bei Verdacht auf Überdosierung sofort den Notarzt (112) rufen oder das nächste Krankenhaus aufsuchen – auch wenn noch keine Symptome auftreten!

Behandlung bei Überdosierung

Die Behandlung einer Paracetamol-Vergiftung erfolgt mit dem Gegenmittel Acetylcystein (ACC), das am wirksamsten ist, wenn es innerhalb von 8-10 Stunden nach der Überdosierung verabreicht wird. Deshalb ist schnelles Handeln entscheidend!

Kritische Dosis: Für Erwachsene gelten Einzeldosen über 10 g oder Tagesdosen über 6 g als potenziell lebensbedrohlich.

Gegenanzeigen und Vorsichtsmaßnahmen

Absolute Gegenanzeigen

  • Bekannte Überempfindlichkeit gegen Paracetamol
  • Schwere Leberfunktionsstörungen oder aktive Lebererkrankungen
  • Akute Hepatitis
  • Schwerer Alkoholmissbrauch
  • Schwere Nierenfunktionsstörungen (ohne Dosisanpassung)
  • Angeborener Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (bei hohen Dosen)

Relative Gegenanzeigen – Vorsicht geboten

Erkrankung/Zustand Vorsichtsmaßnahme Empfehlung
Leichte bis moderate Lebererkrankungen Reduzierte Tagesdosis (max. 2-3 g) Ärztliche Überwachung erforderlich
Chronischer Alkoholkonsum Erhöhtes Risiko für Leberschäden Maximale Tagesdosis: 2 g, ärztliche Beratung
Niereninsuffizienz Verlängerter Dosierungsabstand (mind. 6-8 h) Dosisanpassung nach Kreatinin-Clearance
Gilbert-Syndrom Erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen Vorsichtige Dosierung, ärztliche Kontrolle
Dehydrierung/Unterernährung Erhöhtes Risiko für Leberschäden Flüssigkeitszufuhr sicherstellen, reduzierte Dosis
Asthma bronchiale Seltenes Risiko für Bronchospasmus Bei erster Anwendung beobachten

Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Paracetamol gilt als Schmerzmittel der Wahl während der Schwangerschaft, da es die Plazentaschranke passiert, aber nach derzeitigem Kenntnisstand bei bestimmungsgemäßem Gebrauch kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko besteht. Dennoch sollte die Anwendung nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

Empfehlungen für Schwangere

  • Alle Trimester: Anwendung möglich, aber nur wenn wirklich notwendig
  • Dosierung: Niedrigste wirksame Dosis verwenden
  • Dauer: So kurz wie möglich (maximal 2-3 Tage)
  • Neuere Studien: Längere Anwendung (über mehrere Wochen) sollte vermieden werden
  • Wichtig: Vor der Einnahme immer Rücksprache mit Arzt oder Hebamme

Stillzeit

Paracetamol geht nur in geringen Mengen in die Muttermilch über und kann während der Stillzeit bei korrekter Dosierung angewendet werden. Es ist das bevorzugte Schmerz- und Fiebermittel für stillende Mütter.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Paracetamol kann mit verschiedenen Medikamenten und Substanzen interagieren. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker über alle Medikamente, die Sie einnehmen.

Wichtige Arzneimittelinteraktionen

Medikament/Substanz Wechselwirkung Konsequenz
Warfarin und andere Antikoagulantien Verstärkung der gerinnungshemmenden Wirkung Regelmäßige INR-Kontrollen bei längerer Paracetamol-Einnahme
Alkohol Erhöhtes Risiko für Leberschäden Kein Alkoholkonsum während der Behandlung
Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital Beschleunigte Paracetamol-Metabolisierung Erhöhtes Risiko für Leberschäden, reduzierte Wirksamkeit
Rifampicin Verstärkter Paracetamol-Abbau Verminderte Wirkung, erhöhtes Toxizitätsrisiko
Probenecid Verlangsamter Paracetamol-Abbau Dosisreduktion erforderlich
Metoclopramid, Domperidon Beschleunigte Paracetamol-Aufnahme Schnellerer Wirkungseintritt
Cholestyramin Verminderte Paracetamol-Aufnahme Zeitabstand von mind. 1 Stunde einhalten
Zidovudin (HIV-Medikament) Verstärkte Knochenmarktoxizität Nur unter ärztlicher Überwachung kombinieren
Andere paracetamolhaltige Präparate Kumulative Dosierung Gefahr der Überdosierung – immer Gesamtdosis berechnen

Paracetamol in Kombinationspräparaten

⚠️ Versteckte Paracetamol-Quellen

Viele rezeptfreie Erkältungs- und Grippemittel enthalten Paracetamol. Achten Sie auf folgende Kombinationen:

  • Erkältungsmittel (z.B. mit Pseudoephedrin, Phenylephrin)
  • Hustenmittel (z.B. mit Codein, Dextromethorphan)
  • Schmerzmittel-Kombinationen (z.B. mit Coffein, ASS)
  • Grippemittel in Pulverform

Prüfen Sie immer die Packungsbeilage und addieren Sie die Paracetamol-Mengen aller eingenommenen Präparate!

Besondere Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Langzeitanwendung

Paracetamol ist nicht für die Langzeitanwendung konzipiert. Bei chronischen Schmerzen sollten alternative Therapiekonzepte mit dem Arzt besprochen werden.

Risiken bei Langzeiteinnahme

  • Medikamenteninduzierter Kopfschmerz: Bei täglicher Einnahme über mehr als 10 Tage pro Monat
  • Leberschäden: Auch bei therapeutischen Dosen möglich bei längerer Anwendung
  • Nierenschäden: Erhöhtes Risiko bei jahrelanger Einnahme
  • Kardiovaskuläre Risiken: Neuere Studien zeigen mögliche Risiken bei sehr langer Einnahme
  • Blutdruckerhöhung: Bei regelmäßiger Einnahme möglich

Verkehrstüchtigkeit und Bedienen von Maschinen

Paracetamol beeinträchtigt bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nicht die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Bei Auftreten von Schwindel oder anderen ungewöhnlichen Symptomen sollte jedoch Vorsicht walten.

Laboruntersuchungen

Paracetamol kann bestimmte Laborwerte beeinflussen:

  • Harnsäure-Bestimmung: Falsch erhöhte Werte möglich
  • Blutzucker-Messung: Bei bestimmten Messmethoden Verfälschung möglich
  • Leberwerte: Transaminasen können erhöht sein

Informieren Sie das Laborpersonal über die Einnahme von Paracetamol.

Aufbewahrung und Haltbarkeit

Richtige Lagerung

  • Bei Raumtemperatur (nicht über 25°C) lagern
  • In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen
  • Für Kinder unzugänglich aufbewahren
  • Nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr verwenden
  • Angebrochene Säfte/Suspensionen haben eine begrenzte Haltbarkeit (siehe Packungsbeilage)
  • Nicht im Badezimmer aufbewahren (zu hohe Luftfeuchtigkeit)
  • Arzneimittel nicht über das Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgen

Was tun bei vergessener Einnahme?

Wenn Sie die Einnahme von Paracetamol vergessen haben, nehmen Sie die nächste Dosis zum regulären Zeitpunkt ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, um die vergessene Dosis nachzuholen. Halten Sie den Mindestabstand von 4-6 Stunden zwischen den Einnahmen ein.

Alternativen zu Paracetamol

Je nach Beschwerdebild können auch andere Schmerzmittel in Betracht gezogen werden:

Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR)

  • Ibuprofen: Wirkt zusätzlich entzündungshemmend, bei Magen-Darm-Problemen weniger geeignet
  • Acetylsalicylsäure (ASS): Nicht für Kinder unter 12 Jahren, blutverdünnende Wirkung
  • Diclofenac: Stark entzündungshemmend, verschreibungspflichtig
  • Naproxen: Längere Wirkdauer, verschreibungspflichtig

Nicht-medikamentöse Alternativen

  • Kühlung oder Wärme (je nach Schmerzart)
  • Entspannungstechniken und Meditation
  • Physiotherapie bei Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Akupunktur
  • Ausreichend Flüssigkeit und Ruhe bei Fieber

Häufige Fragen zur Anwendung

Kann Paracetamol mit Ibuprofen kombiniert werden?

Ja, Paracetamol und Ibuprofen können grundsätzlich kombiniert werden, da sie unterschiedliche Wirkmechanismen haben. Diese Kombination kann bei stärkeren Schmerzen sinnvoll sein. Die Einnahme sollte jedoch versetzt erfolgen (z.B. Paracetamol um 8:00 Uhr, Ibuprofen um 11:00 Uhr) und nur nach ärztlicher Rücksprache über einen längeren Zeitraum erfolgen.

Wirkt Paracetamol entzündungshemmend?

Nein, Paracetamol hat im Gegensatz zu NSAR keine relevante entzündungshemmende Wirkung im peripheren Gewebe. Es lindert Schmerzen und senkt Fieber, ist aber bei entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis weniger wirksam als Ibuprofen oder Diclofenac.

Wie schnell wirkt Paracetamol?

Die Wirkung setzt in der Regel nach 30-60 Minuten ein. Brausetabletten und Tropfen wirken tendenziell etwas schneller (20-30 Minuten), Zäpfchen können etwas länger brauchen (bis zu 90 Minuten). Die maximale Wirkung wird nach etwa 1-2 Stunden erreicht.

Macht Paracetamol abhängig?

Paracetamol selbst macht nicht körperlich abhängig. Bei regelmäßiger, täglicher Einnahme über längere Zeit kann jedoch ein medikamenteninduzierter Kopfschmerz entstehen, der zu einem Teufelskreis aus Schmerzen und Medikamenteneinnahme führt.

Zusammenfassung

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Paracetamol ist ein sicheres und wirksames Schmerz- und Fiebermittel bei korrekter Anwendung
  • Die maximale Tagesdosis von 4000 mg für Erwachsene darf niemals überschritten werden
  • Mindestabstand zwischen Einnahmen: 4-6 Stunden
  • Überdosierung kann zu schweren, lebensbedrohlichen Leberschäden führen
  • Vorsicht bei Kombinationspräparaten – Gesamtdosis berechnen
  • Bei Lebererkrankungen, Alkoholkonsum oder Untergewicht Dosis reduzieren
  • Nicht länger als 3 Tage bei Fieber bzw. 4 Tage bei Schmerzen ohne ärztliche Rücksprache einnehmen
  • In Schwangerschaft und Stillzeit nach Rücksprache mit Arzt möglich
  • Bei ausbleibender Wirkung oder Verschlechterung ärztlichen Rat einholen
  • Im Zweifelsfall immer Apotheker oder Arzt konsultieren

Wann Sie sofort ärztliche Hilfe benötigen

  • Bei Verdacht auf Überdosierung (auch ohne Symptome)
  • Bei schweren allergischen Reaktionen (Atemnot, Schwellungen, Hautausschlag)
  • Bei Gelbfärbung der Haut oder Augen
  • Bei ungewöhnlichen Blutungen oder blauen Flecken
  • Bei anhaltendem Fieber über 39°C oder länger als 3 Tage
  • Bei starken Bauchschmerzen während der Einnahme
  • Bei Verschlechterung der Symptome trotz Behandlung

Hinweis: Dieser Artikel ersetzt nicht die Packungsbeilage und nicht die Beratung durch einen Arzt oder Apotheker. Bei Unsicherheiten zur Anwendung von Paracetamol sollten Sie immer fachlichen Rat einholen. Die Informationen entsprechen dem aktuellen wissenschaftlichen Stand (2024), können sich aber durch neue Erkenntnisse ändern.

Wie oft darf man Paracetamol am Tag einnehmen?

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren dürfen Paracetamol maximal 4-mal täglich einnehmen, wobei zwischen den einzelnen Dosen mindestens 4-6 Stunden liegen müssen. Die maximale Tagesdosis beträgt 4000 mg (4 Gramm), die nicht überschritten werden darf. Bei Kindern richtet sich die Häufigkeit nach Alter und Körpergewicht – hier sollte immer der Kinderarzt oder Apotheker konsultiert werden.

Was passiert bei einer Überdosierung von Paracetamol?

Eine Überdosierung von Paracetamol kann zu schweren, potenziell tödlichen Leberschäden führen. Symptome zeigen sich oft erst nach 24-48 Stunden und umfassen Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und später Gelbsucht. Bei Verdacht auf Überdosierung muss sofort der Notarzt (112) gerufen werden, auch wenn noch keine Symptome auftreten. Die Behandlung mit dem Gegenmittel Acetylcystein ist am wirksamsten, wenn sie innerhalb von 8-10 Stunden erfolgt.

Kann man Paracetamol in der Schwangerschaft einnehmen?

Paracetamol gilt als Schmerzmittel der ersten Wahl während der Schwangerschaft, da es nach aktuellem Kenntnisstand bei bestimmungsgemäßem Gebrauch kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko aufweist. Die Anwendung sollte jedoch nur bei wirklichem Bedarf erfolgen, in der niedrigsten wirksamen Dosis und für die kürzest mögliche Zeit (maximal 2-3 Tage). Vor der Einnahme sollte immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder der Hebamme gehalten werden.

Wie lange dauert es bis Paracetamol wirkt?

Die schmerzlindernde und fiebersenkende Wirkung von Paracetamol setzt in der Regel nach 30-60 Minuten ein. Brausetabletten und Tropfen können etwas schneller wirken (20-30 Minuten), da sie schneller vom Körper aufgenommen werden. Die maximale Wirkung wird etwa 1-2 Stunden nach der Einnahme erreicht und hält dann etwa 4-6 Stunden an.

Darf man Paracetamol und Ibuprofen zusammen nehmen?

Ja, Paracetamol und Ibuprofen können grundsätzlich kombiniert werden, da sie unterschiedliche Wirkmechanismen haben und sich nicht gegenseitig beeinflussen. Diese Kombination kann bei stärkeren Schmerzen sinnvoll sein. Die Einnahme sollte zeitlich versetzt erfolgen (z.B. im Abstand von 3 Stunden) und die jeweiligen Maximaldosierungen beider Medikamente müssen beachtet werden. Bei längerfristiger Kombination sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.


Letzte Bearbeitung am Samstag, 29. November 2025 – 9:28 Uhr von Alex, Webmaster von med-nebenwirkungen.de.

Ähnliche Beiträge

  • Opipramol ist ein bewährtes Medikament zur Behandlung von Angststörungen und somatoformen Störungen, das seit Jahrzehnten in…

  • Valproinsäure ist ein bewährtes Antiepileptikum und Stimmungsstabilisator, das seit Jahrzehnten in der Behandlung von Epilepsie und…

  • Ciprofloxacin, häufig unter dem Markennamen Ciprobay bekannt, gehört zu den am weitesten verbreiteten Antibiotika aus der…

  • Levofloxacin ist ein hochwirksames Antibiotikum aus der Gruppe der Fluorchinolone, das unter dem Handelsnamen Tavanic besonders…

  • Vortioxetin, bekannt unter dem Handelsnamen Brintellix, ist ein modernes Antidepressivum, das seit 2013 in Europa zur…

  • Symbicort ist ein bewährtes Kombinationspräparat zur Behandlung von Asthma und COPD, das zwei Wirkstoffe vereint: Budesonid…